Award / Auszeichnung | 06/2015
Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2015
©Patrick Schwarz
Das neue Tor zur Burg
Erlebnisaufzug Burg Altena – Das neue Tor zur Burg
Auszeichnung Kultur-, Sport- und Freizeitbauten
Architektur
-
Mitarbeit
Szenographie
Bauingenieurwesen
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Innenräume, Möblierung, Museen, Ausstellungsbauten
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2012
Fertigstellung: 01/2014
Projektbeschreibung
Im Herzen der Stadt erhielt die Burg Altena ein neues Eingangsgebäude mit Tor, das den Besucher von nun an über einen ausgestalteten Stollen und einen hochmodernen Aufzug zu ihr führt.
Zur Fußgängerzone öffnet sich ein neues Burgtor. Dahinter schließen sich weitere Tore an, so als seien die Verteidigungsringe aus Vorburg, Burg und Bergfried auch durch den Stollen gezogen. Die Tore und die Aufzugsfahrt sind interaktive Mitmach- und Erlebnisstationen: Sie veranschaulichen die Geschichte und Bedeutung der Burg.
Im Rahmen des neuen Zutritts und der neuen Wegeführung durch den Stollen wurde ein Edutainmentkonzept für eine 850 qm große Dauerausstellung entworfen. Das Gestaltungskonzept setzt auf Emotionen und Erlebnisse. Intuitiv lernen Besucher charakteristische Motive der Stadt, Region und Burg kennen. Dafür greifen die einzelnen Erlebnisstationen die südwestfälische Sagenwelt auf und präsentieren Erzählungen vom Heiligen Einhard, von Alberich und dem Felsenmeer oder die Sage um die Namensgebung der Burg, die dem Nachbarsgrafen „all-zu-nah“ war. Aber auch ohne Kenntnis der zugrundeliegenden Sage „funktioniert“ das Edutainment. Der Plot einer jeden Sage ist auf das zentrale Ereignis reduziert, das für die Besucher zum Erlebnis wird. Auf diese Weise wird das entscheidende Motiv vermittelt – von der Burg über Bergbau, Jagd, Wasser und Eisenverarbeitung bis zum Wandel.
Der neue Zugang, das überdimensionierte Eingangstor, ist als Erweiterungsbau Teil der historischen Burg Altena. Die Burg wurde damit ans Lenneufer geholt. Das Torgebäude, gestaltet als ein drei Etagen hohes Burgtor, ist ein skulpturaler Baukörper. Nach vorne und hinten ist er durchfenstert und öffnet sich damit optisch zur Fußgängerzone. Als Außenhaut wirkt die rostbraune Cortenstahlfassade für sich und im Inneren der massive, monolithische Eindruck des Sichtbetons. Strukturiert werden die Flächen durch eine Schalung mit wechselnden Brettstärken und -längen. Im Kontrast dazu steht die filigrane Glasfassade. 4,5 m breit und 8 m hoch wird sie in nur sechs Felder mit 3 und 5m Höhe gegliedert und von schmalen T-Profilen getragen. Der Bodenbelag greift die Materialien der Burg auf - Pflastersteine ziehen sich von der Fußgängerzone in das Gebäude hinein. Über zwei flache Rampen gelangt der Besucher vom Burgtor in den Hof.
Mit diesem ersten Tor ist ein städtebaulich markanter Beginn des Erlebnisparcours und der Burgerweiterung gesetzt. Der Bereich hinter dem Torgebäude ist ummauert und so als Burghof erkennbar. Ein pavillonartiger Bau nimmt Kasse und Shop auf. In diesen Pavillon hinein schiebt sich - aus dem Berg kommend - der 90 m lange Stollen, in dessen Inneren die Dauerausstellung umgesetzt wurde. Vom Aufzugsvorraum gelangt der Besucher über einen 80 m hohen Schacht durch die sogenannte Remise direkt in den Burghof. Die gesamte Umsetzung des neuen Zugangs zur Burg ist durchgehend barrierefrei angelegt.
Beurteilung durch das Preisgericht
©Thorsten Franken-Röttger, Hollenbeck Architektur
3D-Rendering Gesamtprojekt Erlebnisaufzug
©Patrick Schwarz
"Gesprengtes Burgmodell" und "Lebendes Bild" im Entree
©Patrick Schwarz
Cortenstahl, Sichtbeton und Granitpflaster - archaische Materialien im Eingangsbereich
©Patrick Schwarz
Gepflasterter Innenhof mit Blick in den Shop
©Patrick Schwarz
Tor 4 im Stollen mit Animation "Verzauberter Hirsch" (reagiert auf Bewegungen und Geräusche)
©Patrick Schwarz
Tor 5 im Stollen mit interaktiver "Living Surface"-Installation zur Sage um den Heiligen Einhard
©Klaus Storch
Ausbau des Stollens nach der Sprengung
©Klaus Storch
Abdichtung und Bewehrung der Stollenwände
©Klaus Storch
Aufbringung des Spritzbetons im Stollen
©Patrick Schwarz
Tor 7 im Stollen mit interaktiver "Augmented Reality"-Installation zur Sage um den Ritter Eberhard
©Patrick Schwarz
GroĂźprojektion im Aufzugsvorraum.
©Patrick Schwarz
Vertiefungsebene mit Hörstation.