Neubau Feuerwehrgerätehaus in Friedberg (Hessen)

Das Raumprogramm und die funktionalen Anforderungen werden weitestgehend erfüllt. Kritisch zu betrachten ist die Anordnung der Kinder- und Jugendumkleiden im Obergeschoss sowie deren fehlende direkte Belichtung. Die offene Treppe und Küche im Schulungs- und Aufenthaltsbereich sind hinsichtlich des Brandschutzes und auch der Funktionalität nicht eindeutig definiert. Die Zulässigkeit der Wendeltreppe als 2. Rettungsweg ist zu prüfen, auch funktional scheint dies eher ungeeignet. Zu beachten ist, dass zwei Lagerräume zusammengefasst wurden, sodass die Lagerfläche im Gebäude 0 qm beträgt, das so entstandene allgemeine Lager allerdings 43,7 qm statt der geforderten 30 qm umfasst. Aus der vorgesehenen, optionalen Zusammenfassbarkeit von Aufenthaltsräumen und Schulungsraum könnten durch die dann entstehende Maximalgröße des Raumes von in Summe 249,3 qm die erhöhten Bedingungen für eine Versammlungsstätte resultieren. Die Erweiterung des Eingangsbereiches für die historischen Löschgeräte sowie Anordnung der Küche und Treppenhaus sind nicht schlussendlich gelöst. Der Bereich des Fahrzeughofes ist knapp bemessen – hierfür verschafft sich der Verfasser genug Fläche für den gut gestalteten Trainings- und Freizeitbereich. Insbesondere ist die Gliederung des Außenbereiches sehr gut gelungen.

Gestalterische, städtebauliche und räumliche Qualität

Die Anordnung des großen Pultdaches zur Unterbringung der Löschfahrzeuge markiert in adäquater Weise das Erscheinungsbild des Gebäudes. Die unterteilte Bauform von Fahrzeughalle und Funktionsräumen gliedert sich gut in die Bebauung des Ortseingangs ein. Die Fassadenaufteilung und Belichtung der Innenräume ist überarbeitungsbedürftig.

Energieeffiezienz

Durch die kompakte Gebäudeform ist das Gebäude energieeffizient und wirtschaftlich umsetzbar.

Wirtschaftlichkeit in Bau und Betrieb

Durch die klare Abgrenzung von der Fahrzeughalle und den Funktionsräumen entsteht eine wirtschaftliche Gebäudestruktur, welche in den Gebäudekenn- und Planungsdaten zum Ausdruck kommt.

Barrierefreiheit

Die Barrierefreiheit ist gegeben.

Planungs- und baurechtliche Umsetzbarkeit

Die Positionierung der Küche im Flur-Treppenhaus ist kritisch zu sehen. Die Anforderung eines 6. Stellplatzes ist gegeben. Städtebaulich sehr interessant für die bauliche Umgebung weist der Beitrag leider funktional und in der inneren Struktur Defizite auf.