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Kooperativer hochbaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb | 05/2024

Entwicklung Nahversorgungszentrum Steilshoop in Hamburg

Boulevard

Boulevard

3. Preis

Preisgeld: 30.000 EUR

APB. Schneider Andresen Pommée Architekten und Stadtplaner PartG mbB

Architektur

Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept

Das städtebauliche Konzept für ein neues Quartierszentrum in Steilshoop verfolgt die Strategie des behutsamen Umbaus und der Weiterentwicklung der baulichen Mitte. Ziel ist es, die beiden Baufelder mit einem vielfältigen und nachhaltigen Nutzungsangebot für Bewohner und Nutzergruppen in eine neue „Stadtkrone“ zu transformieren. Dabei nimmt der Entwurf die bauliche Struktur der beiden Baufelder auf und erhält über 70% des Bestandes ergänzt durch attraktive neue Bausteine.

Auf Baufeld 1 entstehen neue attraktive Freiräume, die signifikante Adressen für den Einzelhandelsschwerpunkt bilden und gleichzeitig die umliegenden Stadträume aktivieren. Die introvertierte Passagensituation wird in den öffentlichen Raum verlagert, sodass dieser durch neue Funktionen aktiviert und mit neuen Adressen zu einem Ort von hoher Identifikation für seine Bewohner und Nutzer entstehen lässt. Ein neuer Quartiersplatz im Südwesten bündelt die Funktionen der Mobilität, Einzelhandel, Gewerbe und Wohnen und leitet die Nutzerströme über eine Arkaden-Passage zum Markplatz im Norden. Im Osten am Schreyerring entstehen neue Wohnbauten mit einladenden Eingangssituationen.

Das südliche Baufeld 2 bildet durch seine gestapelten Funktionen für Kita, Wohnen und Pflege ein räumliches und funktionales Gegenüber für das Martin-Luther-King-Zentrum. Es entstehen neue attraktive Adressen an der Gründgensstraße und dem neuen „Kirchplatz“, die sich gestalterisch mit dem Block im Norden verbinden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit bietet gute Ansätze und überzeugt städtebaulich durch die Ausbildung eines Platzes an den Ausgängen der U-Bahn auf der Südseite. Durch den Verzicht eines Durchwegs im Erdgeschoss und die Orientierung des Schaufensters nach außen wird die Ausbildung von Rückseiten erfolgreich vermieden. An der Westseite wäre Gastronomie wünschenswert, die Nutzungen an der Ostseite erscheinen zu klein. Die Anlieferung und die Zusammenlagerung mit der Tiefgarageneinfahrt hingegen sind technisch gut gelöst.

Der Grünraum im Obergeschoss ist gut und glaubhaft dimensioniert, jedoch wird seine Nutzung für die Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, zumal der barrierefreie Zugang nur über Aufzüge möglich wäre. Der Ansatz, die Öffentlichkeit sowohl im Erdgeschoss um als auch im Obergeschoss durch das Ensemble zu führen, kann nicht gänzlich überzeugen.

Die Baumasse des Doppelhochhauses auf dem südlichen Grundstück erscheint zu groß. Die Nutzung erfordert keine Verbindung über alle Geschosse. Der bunte Mix verschiedener Architektursprachen vermeidet Monotonie, lässt aber eine entschiedene Haltung vermissen. Die Wohnungsgrundrisse, insbesondere in Neubauteilen, wären deutlich verbesserungswürdig, und auch die Abstandsflächen erscheinen teils problematisch. Jedoch werden die bewusst gestalteten oberen Gebäudeabschlüsse positiv vermerkt.

Im südwestlichen Bereich wird ein großzügiger Platz angeordnet und im zentralen Bereich mit Bäumen überstellt. Anordnung und Proportion des Platzes erscheinen angemessen und sinnfällig. Westlich des Gebäudekomplexes (Schreyerring) schließen begrünte Bereiche mit Außengastronomie und Spielangeboten als verbindende Elemente an den Stadtteil an. Von der südwestlichen Platzsituation aus gelangt man über eine Treppenanlage in den großzügig dimensionierten Innenhof, dessen Bereich eine ringförmige Erschließung erhält. Im zentralen Bereich wird ein Tiny Forest vorgeschlagen, in dem Kinderspielflächen angeordnet werden. Diese starke Geste kann identitätsstiftend wirken und ist im Sinne der zu erwartenden klimatischen Effekte (Vermeidung von Hitzeinseln) positiv hervorzuheben. Die Zonierung der Freiräume mit südwestlichem Stadtplatz, angehobenem Innenhof und nordöstlichem Quartiersplatz wird im Sinne der Durchgängigkeit und Zonierung der Freiräume allerdings kritisch betrachtet.
Kreuzung

Kreuzung

Isometrie

Isometrie

Lageplan

Lageplan