Nichtoffener Wettbewerb | 04/2024
Erweiterung Kulturzentrum Pumpwerk und Neubau der Stadthalle Wilhelmshaven
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Lageplan
2. Preis
Preisgeld: 45.000 EUR
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Hans Aescht, Safa Al-Ameedee, Timo Bilhöfer, Prottoy Shams, Clara Scherer, Nouran Mansour, Melanie Nogales, Sina Schröder, David Meurer, Anna Moch
TRANSPLAN Technik-Bauplanung GmbH
TGA-Fachplanung
Visualisierung
Erläuterungstext
Mit der Erweiterung und Sanierung des Kulturzentrums Pumpwerk und dem Neubau der Stadthalle entsteht auf dem Areal des Pumpwerkparks am Banter See eine neue, lebendige Mitte für die BesucherInnen und BewohnerInnen der Stadt. Entlang des Ems-Jade-Kanals im Norden des Areals erstreckt sich die neue Stadthalle, das Pumpwerk wird in den Park hinein erweitert. Zwischen den beiden Gebäuden entsteht eine starke räumliche und funktionale Verknüpfung, die den neu gestalteten Park mit seinen vielfältigen Plätzen und Aufenthaltsqualitäten noch verstärkt.
Der Erweiterungsbau des Pumpwerkes und die neue Stadthalle nehmen mit ihren prägnanten Giebeldächern Bezug zur Architektur des Ortes und fügen sich durch die bewusste Anpassung an den Maßstab der umgebenden Bebauung nahtlos in das Stadtbild ein. Diese sorgfältig konzipierte Integration schafft neue, definierte Raumkanten, die sowohl zur Stadt als auch zum Park hin eine klare räumliche Begrenzung und Orientierung bieten. Die Absenkung der Dachformen der Stadthalle in Richtung des Platzes und des Wassers trägt dazu bei, die Fassadenhöhen zu reduzieren und die Gebäudekanten auf ein menschliches Maß zu bringen. Der höchste Punkt der Stadthalle bildet den Rücken für die nach Süden ausgerichtete Außenbühne für große Veranstaltungen. Der gestalterische Ansatz für die neue Mitte des Areals basiert auf einer sanften Führung der Besucherströme von der Jadeallee aus. Mittels einer Abfolge von Treppen und Rampen gelangt man in einer fließenden Bewegung entweder direkt ins Foyer der Stadthalle oder über die Mitte des Parks zum Pumpwerk. Der Erweiterungsbau des Pumpwerks und die Stadthalle orientieren sich mit ihren verglasten Foyers zum Park hin.
Freiraumkonzept
Das Pumpwerk-Areal erfährt durch ein wohlstrukturiertes Freiraumkonzept eine harmonische Verbindung von historischen Elementen und zeitgemäßen Ergänzungen, die sowohl bestehende Vegetation und Gebäudestrukturen, als auch neue bauliche und freiraumplanerische Entwicklungen integriert. Die Zugänglichkeit des Geländes wird durch repräsentative Treppenanlagen und barrierefreie Rampen von der Jadeallee aus gewährleistet, während ein zentraler Platz vor der Stadthalle als Treffpunkt dient und großzügige Fahrradabstellmöglichkeiten sowie direkte Wegeverbindungen vom Parkplatz die Erreichbarkeit erleichtern. Die Gestaltung fördert die Interaktion mit der natürlichen Umgebung durch eine großzügige Uferpromenade, die Möglichkeit zur Nutzung
eines schwimmenden Pontons und die Einbettung von Spiel- und Sportangeboten in die vorhandene Grünstruktur. Innerhalb des Areals entstehen flexible Freiräume für Veranstaltungen und Erholung, unterstützt durch vielseitig nutzbare Flächen und eine bewusste Inszenierung der Topographie, die den Raum für vielfältige Aktivitäten und informelle Begegnungen öffnet.
Pumpwerk
Im Rahmen der Erweiterung des Kulturzentrums Pumpwerk wird das historische Gebäude durch einen Anbau ergänzt, der sich an der Originalkubatur orientiert und zur Aktivierung der neuen Mitte sowie zur Erweiterung der räumlichen Angebote außen und beiträgt. Aus Nachhaltigkeitsgründen erfolgt der Abriss lediglich des bestehenden Eingangsbereichs und der Gastronomie, um Raum für ein zeitgemäßes Nutzungskonzept zu schaffen. Im Erdgeschoss empfängt eine transparente und einladende Glasfassade die Besucher in einer großzügigen Lobby, in der die Außenfassade des Bestandsgebäudes als Innenraumfassade integriert ist und so eine Verbindung zwischen Altem und Neuem schafft. Neben der Gastronomie mit offener Küche, die sowohl als Erweiterung des Pumpwerks als auch für eigenständige Veranstaltungen dient, sind Garderobe und Toiletten direkt an das Foyer angebunden, während Nebenräume sowohl von innen als auch von außen zugänglich sind. Im Obergeschoss bieten zwei flexibel kombinierbare Seminarräume mit Blick auf den Park und eine großzügige Terrasse Raum für Veranstaltungen und Entspannung mit Blick auf den Jadebusen, ergänzt durch Büros und Nebenräume, die die Vielseitigkeit des Gebäudes unterstreichen. Die Konstruktion des Erweiterungsbaus erfolgt in nachhaltiger Holzbauweise mit einer Fassade aus Pfosten-Riegel-Konstruktion und vorgehängten Holzlamellen, die unterschiedliche Ein- und Ausblicke ermöglicht.
Die neue Stadthalle
Die neue Stadthalle, erreichbar über eine einladende Treppe und Rampe, präsentiert sich als modernes, mit der Umgebung vermittelndes Bauwerk, dessen Foyer und Saal eine durchgehende räumliche Verbindung zum umgebenden Park schaffen. Durch die Flexibilität der Saalnutzung, die moderne Holzbauweise und eine Fassade, die je nach Lichtverhältnissen variiert, wird die Stadthalle zu einem energetisch nachhaltigen und visuell markanten Punkt in Wilhelmshaven, bereichert durch die Integration von Photovoltaik-Elementen und großzügigen Dachausschnitten, die das Gebäude mit Licht durchfluten und eine mystische Atmosphäre schaffen.
Energetisch- Klimatisches Konzept
Das Energiekonzept für die Erweiterung des Pumpenhauses und den Neubau der Stadthalle in Wilhelmshaven fokussiert auf die Minimierung des Energieverbrauchs und die Nutzung natürlicher Ressourcen, um einen nachhaltigen und ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen. Durch den Einsatz qualitativ hochwertiger Gebäudehüllen, optimierter Tageslichtnutzung und hybrider Lüftungssysteme mit effizienter Wärmerückgewinnung wird der Komfort gesteigert, während Energieverbrauch und CO2-Emissionen reduziert werden. Zusätzliche Maßnahmen wie außenliegender Sonnenschutz, Wärmepumpen mit Geothermieanschluss und der Einsatz von Holz in der Bauweise tragen zur Nachhaltigkeit bei und verbessern die thermische Behaglichkeit. Ergänzt wird das Konzept durch schadstoffarme Materialien, LED-Beleuchtung mit Tageslichtsteuerung, gebäudeintegrierte Photovoltaik und ein ökologisches Regenwassermanagement, um ein umweltfreundliches Gebäude mit niedrigen Betriebskosten und hohem Nutzerkomfort zu realisieren.
Beurteilung durch das Preisgericht
©moka-studio
Visualisierung Stadthalle
©moka-studio
Innenraumvisualisierung Stadthalle
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Stadthalle Ansicht
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Ansicht mit Pumpwerk und Stadthalle
©asp Architekten / Trnsplan / Treibhaus
Stadthalle Schnitt
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Pumpwerk Neubau Schnitt
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Erschließung
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Nachhaltigkeit
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Freiraum
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Nutzung
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Platzbildung
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Energiekonzept
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Modell
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Modell
©asp Architekten / Transplan / Treibhaus
Modell