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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2024

Erweiterung Kulturzentrum Pumpwerk und Neubau der Stadthalle Wilhelmshaven

Perspektive Aussenraum

Perspektive Aussenraum

3. Preis

Preisgeld: 30.000 EUR

Harris + Kurrle Architekten BDA Partnerschaft mbB

Architektur

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Heimann Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee, die Stadthalle als einen niedrigen Baukörper mit Bezug zum Pumpwerk zu errichten, kann als sehr gelungen betrachtet werden. Der nach oben herausragende, glänzende und in weiß gehaltene, rechteckige Baukörper hält sich dabei dezent im Hintergrund. Er wirkt als Höhepunkt der Festhalle aus der Ferne heraus und verschwindet in der Nähe betrachtet hinter der markanten grünen Keramikfliesenfassade. Diese dreidimensionalen Keramikfliesen sollen ein farbiges Band bilden, damit sich die Stadthalle als Gebäude im Park einfügt. Allerdings ist bei der Materialität die Nachhaltigkeit der Keramikfliesenfassade kritisch zu hinterfragen. Die Dauerhaftigkeit der Fliesen im rauen Küstenklima und die sich daraus ergebende notwendige Bauunterhaltung sind nur schwer abzuschätzen. Der Entwurfsgedanke für das Tragwerk ist eine Holzkonstruktion mit Holzrippendecke auf Stahlbetonplatte, diese soll robust und unterhaltungsarm ausgeführt werden. In der inneren Organisation wird die gute Zugänglichkeit in die große Halle über das Foyer von drei Seiten aus ermöglicht. Dies ist die Grundlage für eine flexible Nutzung der funktional angeordneten Räumlichkeiten. Die Raumanordnung ist dabei funktional sauber durchgeplant und die Räumlichkeiten sind besucherfreundlich intuitiv aufzufinden. Die Anmutung der Halle ist als zu dunkel durchaus kritisch diskutiert worden. Die Seminarräume haben einen reizvollen Ausblick zum Ems-Jade-Kanal. Der Kulturpark zwischen der Stadthalle und dem Pumpwerk wird mit dem vergrößerten Festplatz harmonisch weiterentwickelt. Der Festplatz wird von weiteren Treppenanlagen auch vom Norden aus von der Stadthalle kommend neu eingerahmt und damit funktional erweitert. Stadthalle und Pumpwerk mit Erweiterung werden selbstverständlich in eine Parkanlage eingebettet. Der Baumbestand wird in einem erfreulichen Masse integriert und bis zum Ems-Jade-Kanal ergänzt. Hier entsteht eine grüne Uferkante mit Sitzstufen zum Wasser, die mit ihren Baumpflanzungen die langgestreckte Fassade der Stadthalle angemessen gliedert. Die Promenade ist jedoch nicht klar definiert und divergiert zwischen geschwungenen Linien und geraden Treppen. Dies bedarf einer Konkretisierung in der weiteren Planung. Befestigte Flächen und begrünte Flächen stehen in einem angemessenen Verhältnis und können durch die Formensprache im weiteren Verfahren gegebenenfalls an die verschiedenen Veranstaltungen angepasst werden. Der durch den Erweiterungsbau am Pumpenwerk geschaffene kleine Hof kann für entsprechende Veranstaltungen genutzt werden. Die Außenanlagen stellen einen wertvollen Beitrag zur Klimaanpassung und Baustein im Biotopverbund dar. Der denkmalgeschützte Bestand des Pumpwerks wird zum größten Teil erhalten. Der Anbau in südlicher Richtung ermöglicht eine gut auffindbare neue Eingangssituation. Der Anbau nimmt sich in eingeschossiger Bauweise angemessen gegenüber dem Bestand zurück. Die gute Zugänglichkeit zum Foyer von Norden und Süden, und über die Gastronomie auch vom Westen her, schafft einen großzügigen Zugang in den Pumpwerksaal. Insgesamt ist die Adressbildung beim Pumpwerk daher als sehr gelungen zu betrachten.
Lageplan

Lageplan

Isometrie

Isometrie

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Perspektive Innenraum

Perspektive Innenraum