Award / Auszeichnung | 07/2016
BDA-Architekturpreis Nike 2016
©Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
Neue Ortsmitte
Nike für Komposition
Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner
Architektur
Grad Ingenieurplanungen GmbH Büro für Baustatik und Konstruktion
Bauingenieurwesen
von Angerer Architekten und Stadtplaner GbR
sonstige Fachplanung
Scholl Schlamp Ingenieure GmbH & Co. KG
Bauingenieurwesen
Bauphysik
Bauherren
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Staatliche und kommunale Bauten, Städtebauliche Projekte
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2009
Fertigstellung: 01/2014
Projektbeschreibung
Durch den Bau eines neuen Rathauses, eines Gemeindesaals und eines Gebäudes für die Tagespflege werden gemeinschaftliche und caritative Aspekte des Gemeindelebens an einem zentralen Ort zusammengeführt. Die drei Volumen orientieren sich an räumlichen Fluchten des Ortes und fügen sich wie selbstverständlich in den organisch gewachsen Stadtgrundriss. Sie gruppieren sich um einen gemeinsamen Platz und stehen durch ihre jeweiligen Foyers in einer räumlichen und kommunikativen Beziehung. So entsteht ein Ort vielfältiger Begegnungen zwischen den Besuchern des Rathauses, der Tagespflege und des Gemeindesaals.
Die Architektur der Gebäude selbst ruft mit den Fassaden aus geschlemmten Ziegeln Assoziationen zu den regional so charakteristischen Jurahäusern wach. Sie unterstreicht die ländliche Wirkung der Gebäudegruppe und ihre lokale Verwurzelung.
Architekten: bembé dellinger
Mitarbeiter: Viktor Filimonow, Asja Boese
Fotos: Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
Beurteilung durch das Preisgericht
In einer angenehm unaufdringlichen – oder besser: unspektakulären Art und Weise werden die drei Neubauten aus der Typologie der Jura-Häuser der Altmühlregion entlehnt und zu einem Ensemble gefügt. Dieses Drillingsgespann birgt Ähnlichkeiten wie Unterschiede, die sich funktional und nutzungsbedingt begründen und trotz verwandtem Material- und Formenkanon unverwechselbare Feinheiten in sich bergen. Dadurch wird die Wiedererkennbarkeit in der Annäherung aus allen Himmelsrichtungen gestärkt und eine gelungene Maßstäblichkeit erlangt.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche als symbolischem Bau der geistlichen Repräsentanz behauptet sich die weltlich-bürgerliche Repräsentanz in einer Komposition kräftiger, geerdeter Hausmonolithe statt in einem architektonischen Pendant.
Die Verteilung der Funktionen von neuem Rathaus, Gemeindesaal und Räumen für Tagespflege auf drei Häuser schafft thematische Schwerpunkte, die sich räumlich-maßstäblich und architektonisch-gestalterisch widerspiegeln können. Gleichzeitig werden für die zwischenräumlichen Angebote die Nutzungen, Begegnungen und Bespielungen „provoziert“. Gasse, Garten und Platz erhalten und bewahren so ihre bauliche Berechtigung wie ureigenste Funktionen, die durch die Verquickung gemeinschaftlicher und caritativer Aspekte zu einem öffentlichen Raum geraten, der sich nicht durch kommerzielle Reize stärken muss.
In dieser Neudefinition des Ortes liegt eine besondere Kraft, die zeitliche Dauer und Beständigkeit erwarten lässt: Der Ort erfindet seine Gegenwart; er findet seine Gegenwart. Die Neue Ortsmitte Wettstetten zeichnet sich durch ein tiefes Selbstverständnis aus, das im Schöpfen aus dem Geist des Ortes und dessen kreativer Interpretation beispielgebend für viele Ortschaften sein kann.
©Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
©Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
©Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
©Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
©Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
©Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
©Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
©Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
©Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
©Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger
©Bembé Dellinger
©Bembé Dellinger
Lageplan
©Bembé Dellinger
Grundriss EG
©Bembé Dellinger
Grundriss OG
©Bembé Dellinger
Detail Oberlicht