Award / Auszeichnung | 10/2020
Über Oberbayern | BDA Regionalpreis 2020
©Michael Heinrich, München
Neugestaltung der Ortsmitte mit Rathaus
PREIS I REGION SÜDOSTBAYERN
Architektur
grünfabrik PartGmbB Landschaftsarchitekten Bücking Reingruber
Landschaftsarchitektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Staatliche und kommunale Bauten
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 08/2014
Fertigstellung: 12/2015
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Rathaus Maitenbeth ist ein Gebäude, das einen innerlich strahlen lässt, weil es beweist, dass es eben doch geht: auf dem Land zu bauen und trotzdem absolut zeitgenössisch zu sein. Es verkörpert damit eine Architektur, die ortsverbunden ist und zugleich den Dialog mit unserer komplexen Gegenwart aufnimmt. Die sich durchaus stolz präsentiert, aber auch ungemein gastfreundlich gegenüber Einheimischen und Gästen. Die schließlich Anknüpfungspunkte aus traditionellen Bauweisen aufnimmt, aber daraus etwas Neues entwickelt.
Das ist, man muss das leider so klar sagen, die absolute Ausnahme im ländlichen Raum. Viel zu oft werden hier Modelle aus Städten kopiert, die nicht funktionieren können. Viel zu oft kommen die immer gleichen Platzhirsche zum Zug, obwohl sie kein überzeugendes Konzept bieten, und werden Traditionen zu wenig auf die Gegenwart hin abgeklopft. Was fatal ist. Denn natürlich unterliegt auch der ländliche Raum heute einem enormen Wandel.
Das Neue Rathaus in Maitenbeth zeigt, was zu gewinnen ist, wenn zeitgenössische Architektur sich die Mühe macht, den Standort ernst zu nehmen, auch wenn dieser kilometerweit vom nächsten Stadtzentrum entfernt liegt. Mit minimalen Mitteln wird hier der historische Dorfkern wiederbelebt. Das gelingt vor allem, indem das neue Gebäude mit den bestehenden, allen voran der Alten Post, einen raffinierten Dialog beginnt, und zwar in Form von Blickbeziehungen und Sichtachsen. So wird der Kirchplatz zum öffentlichen Raum, der gleichzeitig den Auftakt zum ansprechenden Eingang ins Neue Rathaus darstellt. Eine schöne Willkommensgeste.
Wie nebenbei gewährt das skulpturale und dennoch zurückhaltende Gebäude aber auch eine Lehrstunde in Demokratie: Der Ratssaal öffnet sich in seiner ganzen Breite zum Kirchplatz, die großflächigen Bodenfenster lassen sich komplett öffnen – will heißen: Öffentlichkeit ist hier durchaus erwünscht.
Das ist, man muss das leider so klar sagen, die absolute Ausnahme im ländlichen Raum. Viel zu oft werden hier Modelle aus Städten kopiert, die nicht funktionieren können. Viel zu oft kommen die immer gleichen Platzhirsche zum Zug, obwohl sie kein überzeugendes Konzept bieten, und werden Traditionen zu wenig auf die Gegenwart hin abgeklopft. Was fatal ist. Denn natürlich unterliegt auch der ländliche Raum heute einem enormen Wandel.
Das Neue Rathaus in Maitenbeth zeigt, was zu gewinnen ist, wenn zeitgenössische Architektur sich die Mühe macht, den Standort ernst zu nehmen, auch wenn dieser kilometerweit vom nächsten Stadtzentrum entfernt liegt. Mit minimalen Mitteln wird hier der historische Dorfkern wiederbelebt. Das gelingt vor allem, indem das neue Gebäude mit den bestehenden, allen voran der Alten Post, einen raffinierten Dialog beginnt, und zwar in Form von Blickbeziehungen und Sichtachsen. So wird der Kirchplatz zum öffentlichen Raum, der gleichzeitig den Auftakt zum ansprechenden Eingang ins Neue Rathaus darstellt. Eine schöne Willkommensgeste.
Wie nebenbei gewährt das skulpturale und dennoch zurückhaltende Gebäude aber auch eine Lehrstunde in Demokratie: Der Ratssaal öffnet sich in seiner ganzen Breite zum Kirchplatz, die großflächigen Bodenfenster lassen sich komplett öffnen – will heißen: Öffentlichkeit ist hier durchaus erwünscht.