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Award / Auszeichnung | 09/2021

Arc-Award 2021

Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern: Sanierung und Umbau

CH-6002 Luzern, Sempacherstrasse 10

Gewinner Kategorie Unterricht, Bildung und Forschung

Caretta+Weidmann Baumanagement AG

Architektur

Lussi + Partner AG

Architektur

Kanton Luzern

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Bibliotheken, Mediatheken

  • Projektgröße:

    5.165m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 02/2017
    Fertigstellung: 04/2019

Beurteilung durch das Preisgericht

In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Luzern, direkt am kleinen Stadtpark mit dem passenden Namen «Vögeligärtli», steht ein baukulturell wichtiges städtisches Ensemble aus dem mittleren 20. Jahrhundert. Die Lukaskirche (Architekten: Alfred Möri und Karl-Friedrich Krebs) und die Zentral- und Hochschulbliothek (Architekt: Otto Dreyer) formen zusammen mit der davon gefassten Grünfläche ein kostbares Stück öffentlichen Raums. Es ist nicht selbstverständlich, dass dieser Ort in dieser Form noch existiert. Schon 2007 gewannen zwar Lussi + Halter einen Studienauftrag für die nötige Sanierung der Zentralbibliothek. Es galt, das einen innenliegenden Hofgarten umfassende, fein austarierte Konglomerat aus Büchermagazin, Lesesaal, Verwaltungs- und Ausstellungsräumen zu ertüchtigen. Der Kantonsrat entschied jedoch aus ökonomischen Gründen das Haus mit einem Neubau für das Kantonsgericht zu ersetzen, das über zusätzliche Wohnungen «public-private» finanziert werden solle. Erst der gemeinsame Widerstand von Architekten und Denkmalpflege führten zum Abbruch des geplanten Wettbewerbs und zum Erhalt des Ensembles. Lussi+Halter dachten das der Moderne verpflichtete, handwerklich sorgfältig gebaute Haus weiter, und ertüchtigten es für eine neue Nutzungsperiode. Die Planer zeigten grossen Einsatz, um das Haus unter Berücksichtigung aller denkmalpflegerischen Vorgaben möglichst im Sinne des Originalbaus zu restaurieren. Die Fassaden des Gebäudes wurden saniert und aufgefrischt. Ergänzt wurde der Zugang um eine leicht geschwungene Rampe, die barrierefrei zum Hauptzugang führt. Ein einzelnes Fenster bricht die Front zur Hirschmattstrasse auf und öffnet das Gebäude so zum Quartier. Mit nuanciertem Gespür für die Qualitäten des Bestands schrieben die Architekten ein zeitgemässes Nutzungskonzept in die Räume ein. Der grösste Eingriff betrifft dabei das ehemalige Büchermagazin, das neu zu einer erlebbaren Bibliothekslandschaft wird. Auf fünf von der eindrücklichen Rasterfassade losgelösten tiefen Etagen ist hier eine lichtdurchflutete Freihandbibliothek mit unterschiedlichen Arbeitsbereichen und hoher Aufenthaltsqualität geschaffen worden. Die Materialisierung verbindet sich dabei selbstverständlich und entspannt mit dem Bestand. Ausgesuchte Möbel, die zum Teil Originale, zum Teil Neuinterpretationen derselben sind, schaffen ein eindrückliches und stimmiges Ganzes. Das Projekt der Erneuerung der Zentral- und Hochschulbibliothek