Award / Auszeichnung | 09/2021
Arc-Award 2021
©Eik Frenzel
RitterUn
Gewinner Kategorie Wohnen (ab 3 Wohneinheiten)
Aviolat Chaperon Escobar Architectes
Architektur
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Wohnungsbau
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Projektgröße:
keine Angabe
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Status:
Realisiert
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Termine:
Fertigstellung: 01/2020
Beurteilung durch das Preisgericht
Das von Wald umgebene Haus Ritter befindet sich in einer kleinen abschüssigen Gasse. Ganz in Weiss gehalten, mit seinen grossen vertikalen Fenstern, wirkt es wie ein bürgerliches Haus, aber auch irgendwie anders: es ist höher, vertikaler, ohne sichtbares Dach. Nur einige wenige vorspringende Gesimse deuten auf seltsame volumetrische Überlagerungen hin, denen das Auge des Besuchers wie bei einem Film folgt (man fühlt sich kurz an Robert Mallet Stevens erinnert). Im Inneren, welches auch in Weiss gehalten wurde, durchbrechen mehrere Türen und die immer gleichen Fenster die fast quadratischen Räume. Jeder Raum hat seine Bestimmung: zum Anziehen, zum Schlafen, zum Lieben, zum Treffen, zum Träumen, zum Essen. Durch die Art, wie die Räume möbliert und bewohnt werden, sind sie Schauplatz einer intimen Lebenswelt. Die Architekten Aviolat, Chaperon und Escobar haben ihr architektonisches Talent mit innovativer Immobilienentwicklung verbunden. Bei näherem Betrachten der Pläne wird deutlich, dass es sich bei dem Projekt tatsächlich um eine Wohnraumerweiterung des Bestands handelt, sowohl in der Breite als in der Höhe. Unter Ausnutzung eines neuen Verdichtungskoeffizienten werden grosszügige eingeschossige Wohnungen auf vier Ebenen übereinander angeordnet. Durch eine geschickte Anordnung der Räume entstehen hier zwei Raumabfolgen, eine im Osten und eine im Westen. Dabei wird die eine zum «bewohnten Korridor» der anderen. Durch diese Wohnungstypologie mit Raumclustern wird das Verhältnis von privatem und gemeinschaftlichem Leben hinterfragt und neu definiert. So wie bei der Dachterrasse und den Werkstätten im Untergeschoss werden neue gemeinsame, festliche und spielerische Nutzungen ermöglicht. So erhält das Haus Ritter durch seine neutrale, weisse Hülle einen ebenso schönen wie kuriosen plastischen Wert. Es ist ein Objekt, das sich dem Glück poetischster Gedankenassoziationen öffnet
©Eik Frenzel
©Eik Frenzel
©Architekten Aviolat Chaperon Escobar Architectes, Fribourg (CH)
©Architekten Aviolat Chaperon Escobar Architectes, Fribourg (CH)