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Award / Auszeichnung | 02/2023

Bauwelt-Preis 2023: Das erste Haus

Fassade

Fassade

KAISER-KARL-STRASSE

DE-41564 Kaarst, Kaiser-Karl-Straße

Anerkennung

SAATSCHALLER GbR

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 06/2022
    Fertigstellung: 12/2022

Projektbeschreibung

UMBAU EINES HOTELS ZU EINEM EINFAMILIENHAUS
Ein Dorfhaus im Kern einer in der Nachkriegszeit rasant gewachsenen Stadt in Nordrhein-Westfalen. Er- richtet um 1850, seitdem stetig überschrieben, diente es zuletzt als Erweiterung eines angrenzenden Hotels - mit entsprechender Raumaufteilung. 2020 will eine Familie das Haus ihren Wohnvorstellungen anpassen. Aus der Aufgabe entwickelten wir Strategien die unseren Ambitionen eines ressourcenschonenden Bauens, den beschränkten Mitteln und dem Wunsch der Baufamilie nach einem neuen Haus entsprechen mussten:
FLEXIBEL DURCH HOLZBAU
Wir wollen nicht dem üblichen und von Ausführenden vorgeschlagenen Beton-Fertigteil oder der Stahlstütze verfallen. Alle neuen statischen Bauteile sind hölzern und sortenrein rückbaubar. Sie werden im Vergleich zu bestehenden Holzbauteilen skaliert und nicht durch materielle Kontraste sondern durch Maßstabsverzerrung ablesbar. Das Erdgeschoss und die Mitte des Hauses werden bis auf wenige Wände entkernt, eine Holzstütze und ein großer Holzträger übernehmen an- fallende Lasten. Die Außenwand zum Garten wird im Erdgeschoss durch einen dreigeteilten Holzrahmen er- setzt, der wiederum Anschlusspunkte für potentielle zukünftige Wände bietet um beispielsweise das Erdgeschoss barrierefrei umzubauen.
SPARSAM DURCH GROSSZÜGIGKEIT
Die statischen Eingriffe ermöglichen eine Großzügigkeit, die es wiederum erlaubt sparsam mit „teuren“ Bauteilen zu sein. Das Erdgeschoss kommt ohne Innentüren aus - lediglich drei Schranktüren werden verbaut. Die zum Garten orientierte Fassade ist durch große, dafür konstruktiv einfache Öffnungen vergleichsweise kostengünstig erstellt. Die so entstandene Transparenz verleiht dem hofartigen Garten in allen Räumen des Erdgeschosses Präsenz. Verstärkt wird die neue Großzügigkeit durch Sparsamkeit im Material. So wirkt der Bodenbelag im Erdgeschoss aus großformatigen Furnierschichtholzplatten - ein preiswerter Holzbelag - dem Erdgeschoss als zusammenfassender Teppich. Die raumhohen Innentüren im Obergeschoss scheinen zunächst verschwenderisch, sind durch deren einfache Konstruktion und den Verzicht auf Stürze aber nicht teurer als Türen aus dem Katalog.
ORNAMENTAL DURCH WIEDERVERWENDEN
Das Wiederverwenden von Bauteilen dient neben ökologischen Ansprüchen auch ökonomischen - denn es ist günstig und ermöglicht so finanziell aufwendigere Eingriffe. Bauteile wie die Hauseingangstür wurden re-lokalisiert, deren alte Öffnung wird zum Fenster, Dielen aus einem Abrisscontainer der Nachbarschaft ergänzen den Bestand und baufällige Balken werden mit Abbruchmaterial geflickt. Hinzukommen architektonische Eingriffe, die vorgefundene Bauteile an unerwarteten Positionen wiederverwenden. Abgetragene Fensterbänke, die Wandflächen und Stirnseiten im Innenbereich zieren, werden vom profanen Bauteil zum Ornament.
Der Umbau ist für uns hierarchieloses - aber stets strategisches - Neuordnen des vorgefundenen Materials unter Zugabe von Holz, Ziegel, Glas und etwas Mörtel. Wenn wir dabei flexibel im Ausdruck sind, unerwartete Entdeckungen als produktive Wendungen verstehen und vorgefundene Bauteile mit Freude wieder einsetzen, brauchen wir gar nicht viel Neues - auch wenn es neu aussehen soll.
Detail

Detail

Terrassentüren

Terrassentüren

Festverglasung

Festverglasung

Esszimmer

Esszimmer

Treppe

Treppe

Flur

Flur

Badezimmer

Badezimmer

Isometrie

Isometrie

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Schnitt

Schnitt