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Award / Auszeichnung | 05/2024

Architekturpreis der Architektenkammer Thüringen 2024

Helmholtz Institut, Jena

DE-07743 Jena, Fröbelstieg 3

Anerkennung

Osterwold°Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA PartGmbB

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

impuls°Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung, Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    1.148m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2019
    Fertigstellung: 02/2023

Projektbeschreibung

Der Erweiterungsbau erscheint als eigenständiger Bau am Südhang des Jenaer Landgrafen. Zwischen villenartiger Wohnbebauung und großmaßstäblichen Forschungsgebäuden wurde ein Würfel effizient und maßstabsvermittelnd platziert. Seine ideale Form eröffnet neben dem optimalen A-V-Verhältnis eine effektive zentrale Raumorganisation. Nach der essentiellen funktional-technischen unterirdi- schen Anbindung der Hochleistungslaserstrecke baut sich über dem KG eine Stahlbetonskelettkonstruktion auf. Das EG auf Hangebene erschließt die Laborräume. Das 1.OG auf dem Straßenniveau gewährleistet die Haupterschließung durch eine Brücke für Büros und Seminarraum, der in Raummaximierung zum Foyer angeboten wird. Im 2.OG befinden sich weitere Büros.
Langfristige räumliche Flexibilität, Anpassungen bzw. Umbauten erlauben Konst- ruktion und Fassade. Plastische Einschnitte bilden die Raumstruktur und letztlich das Raster ab und legen ein Spiel von Licht und Schatten auf der Oberfläche an. „Durchstoßpunkte“ - im Relief der Außenhülle angelegt als Fenster, Zugänge und Loggien - erzeugen erste Korrespondenzen zwischen Innen und Außen. Die Wan- delbarkeit der Erscheinung der allseitigen Fassaden durch die Lichtverhältnisse, Schattenbildung in den Wandnischen, auch durch die Baumschatten; nicht zuletzt durch die Verschattungselemente, die die Fenster in geschlossene Flächen transformieren, stehen als symbolischer Themenbezug zum Helmholtzinstitut hinsichtlich der Wechselwirkung zwischen Licht und Materie. (Erläuterungen best architects award 24)

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau adelt die innovative Laser- und Teilchenphysik des Instituts am Südhang des Jenaer Landgrafen. Der helle Kubus strahlt eine vornehme Erhabenheit und Rätselhaftigkeit aus, die als Gleichnis für die Spitzenforschung im Inneren stehen könnte. Obendrein entspricht die Würfel-Form des Baus einem perfekten Körper, der sich jedoch nicht sofort von jeder Seite offenbart. Dank kluger Hanglagennutzung gelingt es dem Weimarer Architekturbüro, je nach Blickwinkel verschiedene Gebäudehöhen zu suggerieren. So erscheint der Institutsbau, vom Haupteingang in der Frauenhoferstraße gesehen, beinah wie eine zweigeschossige Villa. Der rückseitige Blick indes vermittelt deutlicher die zu Grunde liegende Würfelästhetik. Damit schaffen es die Thüringer Baumeister zugleich, die umliegenden villenartigen Wohnhäuser mit den Institutsgebäuden der Umgebung baukünstlerisch zu verbinden. Den Institutsanbau zeichnet dank seiner eigenen Architektursprache eine Wertigkeit aus, die auch Skeptiker zeitgenössischer Baukunst zum Verstummen bringen dürfte. Das liegt auch am edlen Cremeweiß, mit dem der gesamte Baukörper überzogen wurde, sowie den ausgesuchten Klappfensterläden, durch die sich das Gebäude raffiniert verschatten lässt.