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Award / Auszeichnung | 10/2010

ECOLA EUROPEAN CONFERENCE OF LEADING ARCHITECTS 2010

Personalhaus Areal Koch

CH-7503 Samedan

Sonderpreis CO² optimiertes Bauen

Mierta & Kurt Lazzarini Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2008

Projektbeschreibung

Architektonisches Konzept

Das Personalhaus des Alters- und Pflegeheimes und des Spitals Oberengadin reiht sich in die Gebäudekette entlang der Hauptstrasse von Samedan ein und reagiert durch seine Form auf die besondere Lage am Spitalpark und am Hang.
Im Innern treffen die Struktur der Wohnungen auf einen frei angeordneten Erschliessungszwischenraum. Sobald der Bewohner die hangseitige Kaskadentreppe betritt, beginnt ein Raumerlebnis mit dem Farbenspiel der bunten Fensterleibungen und dessen Spiegelung in der raumbildenden Treppenanordnung. Farben widerspiegeln die Farbigkeit der Engadiner Jahreszeiten.

Konstruktion

Die Gebäudehülle besteht aus einem einschichtigen Wärmedämmstein, der innen und aussen verputzt ist. Zwei Betonkerne stabilisieren das Gebäude zusätzlich und dienen der Stabilität im Fall von Erdbeben. Der Innenausbau ist in Leichtbauweise ausgeführt.

Kunst am Bau

In Zusammenarbeit mit dem Künstler Gregori Bezzola (Bubendorf) konnte ein zeitgemässes Sgraffito auf der Fassade realisiert werden.
Sgraffito ist eine besondere Putztechnik, in der verschiedene Putzschichten übereinander aufgetragen und „al fresco“ Verziehrungen herausgekratzt werden. Das traditionelle Engadinerhaus wurde mit dieser Technik verziert.
Vor dem Hintergrund der alten Sgraffitofassaden stellte sich die Frage nach einer zeitgenössischen Interpretation der alten Technik. Das Entwickeln einer eigenen Haltung war dabei Voraussetzung für die Erstellung eines modernen Sgraffito.
Auch bei diesem modernen Sgraffito wurde auf eine einfache handwerkliche Herstellungsweise zurückgegriffen. Dabei kamen heute gebräuchliche Techniken zur Anwendung. Die Abgrenzung unterschiedlicher Flächen wurde durch verschieden grobe Putzstrukturen mit unterschiedlicher Schichtdicke erzielt.
Die umgebende Landschaft und die Architektur des Gebäudes bildeten den Ausgangspunkt für die Entwicklung des Sgraffito. Im Gegensatz zum historischen Vorbild, bei dem die einzelnen Fassaden je nach ihrer Bedeutung unabhängig voneinander behandelt wurden, besteht das Sgraffito des Personalhauses aus einer den ganzen Baukörper umspielenden Figur.
Eine Besonderheit im Engadin ist das spezielle Tageslicht. Es ist von grosser Klarheit, schafft starke Kontraste und bewirkt eine klare Abgrenzung von Hell und Dunkel. Die sich im Tagesverlauf verändernden Lichtverhältnisse wurden im Konzept zum Thema gemacht. Je nach Tageszeit und Wetter tritt das Sgraffito einmal mehr und einmal weniger stark in Erscheinung. Bei genauer Betrachtung kann der Ortskundige die als Vorbild genutzte Landschaft noch erkennen. Dieses Fassadenbild erzählt nicht wie das traditionelle Sgraffito etwas über die Bewohner des Gebäudes, die ja ständig wechseln, sondern bezieht sich auf den konkreten Ort, mit dem das Gebäude verwurzelt ist und welcher den Bewohnern eine zeitweilige Heimat bietet.
In diesem Bau bilden Form, Licht, Struktur und Farbe eine Symbiose.
Situation

Situation

Fassadenabwicklung | Grundriss

Fassadenabwicklung | Grundriss

Fassade 1

Fassade 1

Fassade 2

Fassade 2

Kaskadentreppe 1

Kaskadentreppe 1

Kaskadentreppe 2

Kaskadentreppe 2

Fassadendetail

Fassadendetail