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Offener Wettbewerb | 08/2014

Zu- und Umbau „WUB-Kletterzentrum“

Mit der Errichtung von Kletterhallen, so scheint es, kommt heute der Berg zum Menschen, wenn der Mensch nicht schon zum Berg kommt.

Mit der Errichtung von Kletterhallen, so scheint es, kommt heute der Berg zum Menschen, wenn der Mensch nicht schon zum Berg kommt.

3. Rang / Preis

Stoiser Wallmüller Architekten ZT GmbH

Architektur

heß structural engineers

Tragwerksplanung

Bauklimatik GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Es mag auf der ersten Blick verwundern, dass die Stadt Innsbruck, am Fuße der beeindruckenden Berge der Nordkette gelegen, eine Kletterhalle errichten will, zumal das größte vorstellbare Kletterparadies doch direkt vor der Haustüre liegt. Die zunehmende Popularität des Kletterns an künstlichen Felsen ist jedoch nur ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Domestizierung von Landschaft, die im 19. Jahrhundert mit der Erschließung der Bergwelt für den Massentourismus begann und bis heute andauert. Während einst aufwändige Transportvehikel in die Bergwelt - Stichwort Nordkettenbahn - errichtet wurden, kommt heute mit der Errichtung von Kletterhallen, so scheint es, der Berg zum Menschen, wenn der Mensch nicht schon zum Berg kommt.
Will man also der neuen Kletterhalle für das WUB Kletterzentrum Innsbruck ein dahingehend treffendes Image verleihen, gilt es, die Domestizierung der Bergwelt, also das Hereinholen des Berges in die Stadt und seine Transformation zu einem Element des urbanen Raums, zum Thema zu machen.

Die neue Kletterhalle am Grundstück des ehemaligen WUB-Areals bietet für eine derartige Inszenierung des Sportkletterns ideale Voraussetzungen, zumal die Halle aus unterschiedlichen Blickwinkeln erlebbar ist: von der südöstlich des Grundstücks gelegenen Promenade entlang des Sill-Flusses ebenso wie von der über das nordwestlich gelegene Viadukt führenden internationalen Bahnstrecke; nicht zuletzt aber auch von dem im Südwesten des Grundstücks gelegenen, neu zu errichtenden Verbindungsweg zwischen Ing.-Etzel-Straße und Sill-Promenade.
Die Orientierung der Kletterhalle sollte idealerweise also alle drei Schauseiten berücksichtigen; ebenso ist des zweckmäßig, die Kletterhalle, ihre umzäunten Freibereiche und auch den Parkplatz in Verlängerung der Bestandshallen flächensparend im Nordwest des Grundstücks zu konzentrieren, damit möglichst große zusammenhängende Freiflächen richtung Sill (öffentlicher Parkanlage) bzw. Freihaltebereiche für zukünftige Nutzungen ("temporäres Wohnen") erhalten bleiben.

Im Sinne eines schlüssigen Ensembles knüpft der Entwurf des neuen WUB Kletterzentrums an die Typologie der Bestands-Hallen an und führt diese mit dem Neubau der Halle für Seilklettern in Form eines gestaffelten, richtung Sill hin abfallenden Zubaus fort, wobei sich die Staffelung an der erforderlichen Höhe der Seilkletterwände (14 bzw. 17m) orientiert.
Sämtliche Outdoor-Kletterbereiche (Seilklettern und Bouldern) werden im Südwesten direkt an den Neubau angeschlossen, dessen Südwest-Fassade stark gekippt wird, um die Überhänge der Kletterwände sowie die erforderliche Überdachung des Outdoor-Bereichs (10 bis 12 Meter) zu gewährleisten.
Alle Outdoor-Kletterbereiche können somit ohne zusätzliche Zutrittskontrolle direkt aus der Halle erreicht werden, ebenso sind bei Wettbewerben alle Kletterwände im Freien gleichzeitig einsehbar. Darüber hinaus wird die durch die Outdoor-Kletterwände stark gegliederte, überhängende Südwest-Fassade der Halle zum Aushängeschild des Kletterzentrums, das seine dramatische Wirkung nach allen Schauseiten - Sill-Promenade, Bahnstrecke, Verbindungweg Ing.-Etzel-Straße/ Sill-Promenade - voll entfaltet.

Südwestlich der Outdoor-Kletterwänden wird ein neuer urbaner Platz mit hochwertiger Oberfläche gestaltet, der im Alltagsbetrieb als Parkplatz dient, sowie zweckentfremdet - je nach Möglichkeit bzw. Erfordernis der Stellplatzanzahl - zur Aufstellung von Sitz- und Liegegelegenheiten ("Enzis"), um den Kletterbetrieb im Freien zu verfolgen. Im Wettkampfbetrieb wird der Platz zur Aufstellung von Tribünen genutzt.
Die Freiraumgestaltung südöstlich der Kletter- bzw. Bestands-Hallen richtung Sill bildet ein Spiel hochwertig befestigter und unbefestigter Flächen (Rasen) sowie Baumpflanzungen, wobei die befestigten Flächen multifunktional als Gehwege, Spielplätze, Sitzgelegenheiten, Wasserspiele oder Flächen für temporäres Wohnen gestaltet werden können.

Die Boulderbereiche werden dem Bestandsbau, die Seilkletterbereiche dem Neubau zugeordnet und ergeben zusammen einen kompakten, beinahe quadratischen Kletterbereich, der maximale Flexibilität in der Nutzung der einzelnen Kletterbereiche erlaubt (zB. Absperrung von Teilbereichen im Wettbewerbsbetrieb bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des kommerziellen Kletterns in anderen Teilbereichen).
Der Zugang zum Gebäude erfolgt an der Südostseite, hier sind Shop, Café (EG), Umkleiden (OG1) sowie Haustechnik (OG2) untergebracht. An der Nordwestfassade sind die Abstellplätze der Bergrettung (EG), Seminar- und Gymnastikraum (OG1) sowie darüber liegend der Kletterbereich für Schulung und Vereine (OG2) angeordnet. Im Nordwesten befindet sich auch ein separater Eingang für den Seminarraum.

In Hinblick auf eine mögliche Demontage und Wiederaufbau der Kletterhalle an anderer Stelle wird der Neubau in Holzbauweise (Brettschichtholzstützen und -träger, Wand- und Deckenfelder in KLH-Bauweise) errichtet. Um die Spannweiten von 20 Metern sowie die Auskragungen im Bereich der Outdoor-Kletterbereiche von bis zu 12 Metern zu bewältigen, wird die Decke als Rasterdecke (3x3 Meter) mit ebener Untersicht der Träger ausgebildet, was bei der Gestaltung der bis zu 12 Meter überhängenden Kletterwände maximale Flexibilität ermöglicht. Die Knicksicherheit der vertikalen Stützen sowie die horizontale Lastaussteifung werden im Verbund mit den KLH-Wandscheiben erreicht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt führt die bestehende Struktur fort, schafft optimale Freiflächen und inszeniert sich über eine homogene Hülle. Die Stellplätze werden als Eventfläche doppelt genutzt, die Orientierung bzw. der Abschluss der Halle wird als Outdoor-Kletterwand gekonnt in Szene gesetzt.
Die Erschließung der Halle erfolgt ebenerdig. Die Situierung des Cafes als Übergang von Halle und Freibereich zieht auch externe Besucher in die Halle. Die großzügigen Hallen Vorstieg und Bouldern ermöglichen größtmögliche Flexibilität bei der Wandstellung. Die direkte Anbindung der Outdoor-Kletterwände an die Hallen ermöglichen kurze Wege und somit eine übersichtliche Kontrolle. Die Homogenität der Gebäudehülle im Bereich der Kletterwände ist in der aufgezeigten Form schwer umsetzbar, ebenso der vorgeschlagene Outdoor-Boulder-Bereich. Vor allem der aufgezeigte Dachabschluss bzw. der geforderte Sockel im Boulderbereich fehlen. Die Ausstrahlung nach Außen, bei Einhaltung der stringenten Haltung, überzeugt.
Im Sinne eines schlüssigen Ensembles knüpft der Entwurf an die Typologie der Bestands-Hallen an und führt diese mit dem Neubau der Halle für Seilklettern in Form eines gestaffelten, richtung Sill hin abfallenden Zubaus fort.

Im Sinne eines schlüssigen Ensembles knüpft der Entwurf an die Typologie der Bestands-Hallen an und führt diese mit dem Neubau der Halle für Seilklettern in Form eines gestaffelten, richtung Sill hin abfallenden Zubaus fort.

Sämtliche Outdoor-Kletterbereiche werden im Südwesten direkt an den Neubau angeschlossen, dessen Südwest-Fassade stark gekippt wird, um die Überhänge der Kletterwände sowie die erforderliche Überdachung des Outdoor-Bereichs zu gewährleisten.

Sämtliche Outdoor-Kletterbereiche werden im Südwesten direkt an den Neubau angeschlossen, dessen Südwest-Fassade stark gekippt wird, um die Überhänge der Kletterwände sowie die erforderliche Überdachung des Outdoor-Bereichs zu gewährleisten.

Die durch die Outdoor-Kletterwände stark gegliederte, überhängende Südwest-Fassade der Halle wird zum Aushängeschild des Kletterzentrums, das seine dramatische Wirkung nach allen Seiten voll entfaltet.

Die durch die Outdoor-Kletterwände stark gegliederte, überhängende Südwest-Fassade der Halle wird zum Aushängeschild des Kletterzentrums, das seine dramatische Wirkung nach allen Seiten voll entfaltet.

Südwestlich der Outdoor-Kletterwänden wird ein neuer urbaner Platz gestaltet, der im Alltagsbetrieb als Parkplatz dient, sowie zweckentfremdet zur Aufstellung von Sitz- und Liegegelegenheiten ("Enzis"), um den Kletterbetrieb im Freien zu verfolgen. Im Wettkampfbetrieb wird der Platz zur Aufstellung von Tribünen genutzt.

Südwestlich der Outdoor-Kletterwänden wird ein neuer urbaner Platz gestaltet, der im Alltagsbetrieb als Parkplatz dient, sowie zweckentfremdet zur Aufstellung von Sitz- und Liegegelegenheiten ("Enzis"), um den Kletterbetrieb im Freien zu verfolgen. Im Wettkampfbetrieb wird der Platz zur Aufstellung von Tribünen genutzt.