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Offener Wettbewerb | 09/2023

6. A SF Open Call 2023: Hier verweilen wir! Junge Architektur fĂŒr Karlsruhe

1. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

s g f a · schÀfer gaukel kammerer freie architekten partgmbb

Architektur

ErlÀuterungstext


Der vorgestellte Entwurf sieht einen multifunktionalen, flexibel gestaltbaren und frei multiplizierbaren Baukörper vor. Aufgrund der nahezu quadratischen GrundflÀche und der freien Ausrichtung ist eine Aufstellung an verschiedenen Standorten möglich.
Das gestalterische Materialkonzept, außen durch lackierte Holzwerkstoffplatten, ist eine farbige Akzentuierung und eine gestalterische Bezugnahme auf den jeweils gewĂ€hlten Standort jederzeit abbildbar.
Durch den großformatigen Faltladen an der Verkaufsseite kann das GebĂ€udevolumen außerhalb der Nutzungszeit vollstĂ€ndig geschlossen werden und bildet bei Öffnung eine deutliche Bezugsseite aus. ZusĂ€tzlich verdeckt der Faltladen im geschlossenen Zustand die vorgesehene Werbe- und AnschlagsflĂ€che, so dass sich das Volumen außerhalb der Öffnungszeiten deutlich zurĂŒcknimmt.

Oberhalb der gelĂ€ndegleichen HauptnutzflĂ€che wird das Volumen durch die Fortsetzung der Haupttragstruktur um eine flexibel bespielbare zusĂ€tzliche Ebene erweitert. Hier sind von nachbarschaftlichen Quartiersnutzungen ĂŒber kulturelle Bespielung oder Public-Viewing-Events bis hin zur Bewerbung kultureller Veranstaltungen oder einer lichtinszenierten Beacon-Wirkung vielfĂ€ltige und auf den jeweiligen Aufstellungsort abgestimmte Settings möglich.
Konstruktiv ist eine FlachgrĂŒndung mit aufgesetzter Holzrahmenbauweise vorgesehen, die Abmessungen sind dabei auf Standartrastermaße abgestimmt um die FlexibilitĂ€t zusĂ€tzlich zu erhöhen. Raumseitig werden Boden- und WandoberflĂ€chen in Roh-Sicht-QualitĂ€t ausgefĂŒhrt.

Intern wird der Verkaufsraum durch eine bĂŒndig in die Fassade integrierten „TapetentĂŒr“ gewĂ€hrleistet, der vom Außenraum niveaugleich zugĂ€nglich ist. Direkt anschließend und außerhalb der Hauptöffnung angeordnet befindet sich das Mitarbeiter-WC.
Alle internen Funktionsgruppen sind dem zentralen Verkaufsfenster zugeordnet, dass durch ein dreilÀufiges Schiebefenster auch in bei kalter Witterung ein wirtschaftlicher und effizienter Betrieb durch eine Person ermöglicht.

Neben der volumenintegrierten Außentreppe befinden sich auf der GebĂ€uderĂŒckseite alle Medienzu- und ableitungen sowie die gewĂŒnschte Trinkwasser-Zapfstelle, die optional jedoch auch an den jeweiligen Seiten des GebĂ€udes angebracht werden kann.
Zur weiteren Erhöhung der Multiplizierbarkeit ist darĂŒber hinaus mit wenigen Modifikationen eine Ausbildung als mobile Einheit möglich, so dass auch die Einbindung temporĂ€rer, dezentraler Events

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen einen schlichten aber prĂ€gnanten Kubus vor, der aus einem unteren Bereich mit dem Verkaufsraum und einer flexibel bespielbaren oberen Ebene besteht. Dieses Stadtmobiliar könnte an verschiedenen Standorten auch als „Markenzeichen“ im Stadtgebiet mit einem hohen Wiedererkennungswert funktionieren. Die StĂ€rke der Konzeption liegt gerade darin, dass die prĂ€gnante Gestalt Raum fĂŒr Variationen und Interpretationen an verschiedenen Standorten lĂ€sst, bei denen trotzdem die Zeichenhaftigkeit des Objekts Bestand hat – selbst temporĂ€re und niederschwellige VerĂ€nderungen auch beispielsweise mit Beleuchtungsinstallationen im oberen Bereich sind denkbar und ließen sich sicherlich mit geringem Aufwand umsetzen. Die sehr kompakte Organisation und die einfache aber angemessene Konstruktion aus Holzbauteilen lassen eine hohe Wirtschaftlichkeit in der Umsetzung erwarten, die klare Strukturierung der Arbeit zeigt auch, dass die weitere Bearbeitung und Konkretisierung des Projekts qualitĂ€tsvoll umgesetzt werden kann. Ein hoher gestalterische Anspruch ist deutlich zu erkennen. Trotzdem sollte in der weiteren Bearbeitung im Detail geprĂŒft werden, ob die GrĂ¶ĂŸe der Verkaufsöffnung vor allem auch fĂŒr die Belichtung im Verkaufsraum ausreichend ist. Es wird in der Jury auch hinterfragt, ob es weitere zusĂ€tzliche Angebote fĂŒr Sonnen- und Witterungsschutz geben könnte, z. B. durch ausfahrbare Markisen oder Ähnliches. Auch wird die Ausbildung der Absturzsicherung im oberen Geschoss diskutiert – ist der Zugang der oberen Ebene immer zugĂ€nglich? Hier ist es gerade bei dem einfachen Konzept wichtig, dass gestalterisch und konstruktiv richtige Lösungen gefunden werden. Insgesamt stellt die Jury fest, dass das vorgeschlagene Konzept ein sehr hohes Potential in sich birgt und mit diesem Ansatz eine der Aufgabe und der Situation entsprechende Lösung gefunden wird, die eine hohe architektonische QualitĂ€t bei einem reduzierten Investitionsaufwand erwarten lĂ€sst.