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Offener Wettbewerb | 09/2023

6. A SF Open Call 2023: Hier verweilen wir! Junge Architektur für Karlsruhe

ein 3. Preis

Preisgeld: 1.000 EUR

Architekt Fabian Egle

Architektur

Thomas Cristea

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein vertrautes Bild. Der Entwurf des Kioskes ruft Erinnerungen wach an Pavillonarchitekturen aus den 30er und 50er Jahren. Doch damit sind die Gemeinsamkeiten mit dem Vergangenen auch schon vorbei. Die Konstruktion aus Holz und Lehm verzichtet auf energieintensiv hergestellte Baustoffe und entspricht damit den Grundsätzen nachhaltigen und ressourcenschonendem Bauen. Der rechteckige Grundriss mit beidseitigem halbrunden Abschluss erstreckt sich in Ost-West Richtung und ist nach Süden, zur Mitte des Platzes orientiert. Ob hierbei die beabsichtige Vermittlung zwischen der Haltestelle im Norden und der Durlacher Allee gelingt, ist fraglich. Auf jeden Fall definiert der Kiosk einen Ort der Begegnung. Der Grundriss ist schlüssig organisiert und dürfte auch im Ein-Personenbetrieb gut funktionieren. Die halbrunden Abschlüsse nehmen die Personaltoilette auf, bzw. dienen als Stauraum für Abfall, Leergut, sowie für Tische und Stühle. Für letztere wäre es bestimmt sinnvoller, wenn deren Fach von außen zugänglich wäre. Vermittelt das Modell noch den Eindruck, der Gusslehm bilde auch die sichtbare Hülle der geschlossenen Fassadenelemente, so wird in Text und Zeichnung erläutert, dass eine äußere Schicht aus MDF-Platten vorgesehen ist. Für die Rundungen dürfte das nicht möglich sein, da der Jury formbare MDF-Platten nur mit sehr geringen Stärken bekannt (Topan Form) und diese für die letzte Außenschicht wohl zu empfindlich sind. Der in Gestalt und Farbigkeit sehr zurückhaltend gestaltete Kiosk ist geeignet die Anforderungen der Ausschreibung zu erfüllen. Sein 'Retro-Look' sichert zwar eine Zeitlosigkeit, die ihn auch für andere Standorte in Karlsruhe empfiehlt, allerdings vermittelt er hinsichtlich der Gestaltung gerade nicht einen unkonventionellen und experimentellen Ansatz, wie er in der Auslobung gefordert war. Zudem erfordern der längliche Grundriss und dessen eindeutige Orientierung eine sorgfältige Positionierung und Ausrichtung vor Ort, um die Raumbildung zu optimieren.