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Offener Wettbewerb | 01/2024

Ersatzneubau Munotbrücke in Schaffhausen (CH)

1. Rang

Preisgeld: 5.000 CHF

co-struct AG

Tragwerksplanung

studioser

Architektur

lightsphere GmbH

Lichtplanung

Erläuterungstext

Die Spannweite von 24m ermöglicht ein gutes Verhältnis zwischen Handlaufhöhe und Deckenhöhe. In die Handläufe sind zwei schlanke Druckbögen integriert, die mit den seitlichen Deckenträgern verbunden sind und die horizontalen Komponenten des Druckbogens aufnehmen.

Die Stahlbleche der vertikalen seitlichen Geländer tragen den Handlauf und stabilisieren gleichzeitig die Bögen in Querrichtung, um ein Ausk-nicken zu verhindern. Die OK-Platte und die Endpfosten der Geländer versteifen die Konstruktion zusätzlich gegen ungleichmässig verteilte Nutzlasten.

Der Gehweg besteht aus flachen, leicht zu verlegenden vorfabrizierten Elementplatten, auf die eine 6cm dicke Betontragschicht ohne Schalung aufgegossen wird.

Das dynamische Verhalten wurde überprüft, um sicherzustellen, dass die Eigenfrequenzen der Brücke alle über der Resonanzfrequenz der Fussgänger liegen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Erfüllung Aufgabe
Der Projektbeitrag erfüllt die Aufgabenstellung gemäss Wettbewerbsprogramm. Der Entwurf des Ersatzneubaus für die Munotbrücke reagiert in seiner schlichten Ausformulierung angemessen und sensibel auf die historische Bausubstanz des Munot. Durch einen hohen Vorfertigungsgrad wird die Bauzeit vor Ort kurzgehalten.

Gestalterische Qualität
Das Projekt überzeugt durch seine filigrane zurückhaltende Erscheinung. Der Anschluss des Brückenkörpers ist sowohl am Munot als zur Grabenmauer sehr selbstverständlich und minimalinvasiv gelöst. Die Kombination aus minimalistischer Konstruktion und feingliedriger Gestaltung ist bestechend. Das Geländer ist als Teil der Brückenstatik geschickt in den gesamten Brückenkörper eingebunden. Dadurch entsteht ein stimmiges Gesamtbild. Die 8 cm tiefen Geländerstaketen ermöglichen bei direktem Davorstehen einen freien Blick in den Hirschgraben. Von der Seite her betrachtet verschwinden die Zwischenräume durch die tiefen Staketen. So entsteht ein spannendes Spiel aus Offen- und Verschlossenheit. Die farbliche Akzentuierung des Geländers überzeugt im Grundsatz. Die genaue Farbgebung ist im Zuge der Weiterbearbeitung noch zu prüfen. Der Belag aus sandgestrahlten Betonplatten bildet eigenständiges Bindeglied zwischen dem Asphalt der Strasse und der Pflästerung im Munot.

Machbarkeit
Im Zuge der Bewilligung und für die Sicherheit ist die momentane Bekletterbarkeit des Bogens und die Integration der Löschleitung zu lösen. In der Weiterbearbeitung ist die Statik hinsichtlich räumlichem Stabilitäts- und Schwingungsverhalten noch vertiefter zu prüfen. Die Verwendung von Recyclingbeton als Belag ist auf die Anforderungen an die Frosttausalz-Beständigkeit abzustimmen (Oberfläche). Durch die reduzierten Materialien von Stahl und Beton können die Unterhaltskosten in einem tiefen Rahmen gehalten werden.

Nachhaltigkeit
Der Stahl ist zu über 99% recycelt. Als Belag wird Recyclingbeton vorgesehen. Durch die schlanke Konstruktion werden die Materialien auf ein Minimum reduziert.

Gesamtwirkung
Die äusserst schlanke Konstruktion überzeugt in der Gesamtgestalt als eigenständiger Baukörper, der sich gegenüber dem Munot trotzdem unprätentiös zurücknimmt.

Kosten
Der Kostenrahmen ist eingehalten und plausibel dargelegt

Fazit
Das Projekt überzeugt durch seinen angemessenen Umgang mit dem Munot sowie äusserst reduzierte Konstruktion, die Gestaltung und Statik geschickt verbindet.