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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2024

Neubau Mehrgenerationenhaus im WarnowQuartier in Rostock

Perspektive Platzansicht

Perspektive Platzansicht

Teilnahme

Architekten Venus GmbH

Architektur

arbos landscape GmbH

Landschaftsarchitektur

Builtec

Energieplanung

hhpberlin - Ingenieure für Brandschutz GmbH

Brandschutzplanung

Ulrike Brandi Licht

Lichtplanung

Erläuterungstext

Das Mehrgenerationenhaus „Buten un Binnen“ im WarnowQuartier in Rostock repräsentiert einen neuen Ansatz für Stadtplanung und Architektur, der die Bedürfnisse heutiger und zukünftiger Generationen berücksichtigt. Als Teil eines Modellvorhabens kombiniert es ein Alten- und Pflegeheim mit einer Kindertagesstätte und öffentlichen Räumen, um einen sozialen Anker im Quartier zu schaffen.

Der Entwurf betont als städtebauliche Geste die Blockecke als Übergang von der Planstraße zum Quartiersplatzdurch den Gebäudeabschluss im Dachgeschoss und einer Differenzierung in der Fassade. Die Ecke als Auftakt zum Quartiersplatz.
Durch die Einbindung publikumsfrequentierter Nutzungen in der offen gestalteten Sockelzone und in der Eckausbildung erfolgt eine gezielte Aktivierung des Quartierplatzes.
Es entsteht ein Haus der gemeinschaftlichen Schnittflächen. Dort, wo die unterschiedlichen Nutzungen gezielt aufeinandertreffen, entstehen Räume der Gemeinschaft.
Der architektonische Entwurf zeichnet sich durch ein klares Raster und eine markante Eckausbildung aus, die das Gelenk des Gebäudes bildet. Das großzügige Foyer im Erdgeschoss fungiert als zentraler Treffpunkt für Bewohner, Kita und Nachbarschaft und bietet flexible Mehrzweckräume für gemeinschaftliche Aktivitäten. Die Haupterschließungstreppe ist nicht nur ein funktionales Element, sondern auch ein wesentliches Gestaltungsmerkmal, das den Charakter des Gebäudes prägt. Es werden Pflanzen gepflegt, die direkt vor dem Fenster verortet sind, gequatscht, gelesen oder auch einfach eine Verschnaufpause eingelegt. Die Aufweitungen, die vom Gelenk ausgehend entlang der Mittelflure in jedem Geschoss vorzufinden sind, laden zum Treffen und Verweilen ein: eine Dorfstraße im Haus.

Das Gebäude wird durch ein durchgehendes Konstruktionsraster geprägt, was eine hohe Wiederholungsrate gleichbleibender Decken- und Fassadenelemente gewährleistet. Diese elementierte Bauweise ermöglicht eine Trennung von Konstruktion, Fassade, Innenausbau und Haustechnik, wodurch die Rückbaufähigkeit des Gebäudes gesichert ist. Die Skelettbauweise erlaubt eine flexible Anpassung der Funktionsbereiche innerhalb der Geschosse. Zudem erfolgt der Gebäudebau weitgehend CO2-neutral durch konstruktiven Holzbau und eine effiziente Gebäudehülle. Die innovative Bauweise und klare Trennung von Konstruktion und Fassade gewährleisten eine Drittverwendung und langfristige Nutzbarkeit des Gebäudes über verschiedene Lebenszyklen hinweg.

Die geplante Holz-Hybrid-Bauweise reduziert die Grauen Emissionen in der Herstellungsphase um bis zu 40% im Vergleich zur konventionellen Bauweise und erfüllt somit strenge Nachhaltigkeitsstandards wie DGNB Platin und das Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude (QNG). Durch die Kombination von innenliegenden Stahlstützen und -trägern mit sichtbaren Brettsperrholz-Deckenelementen und Holzstützen wird eine leichte und ökologische Bauweise mit wirtschaftlichen und qualitativen Aspekten vereint. Die Nutzung der Dachfläche für Begrünung und PV-Anlagen trägt zur Verbesserung der Primärenergiebilanz und Ökobilanz bei, während eine freie Fensterlüftung dem Low-Tech-Ansatz und der naturnahen Lage des Gebäudes entspricht.

Freianlagenkonzept
Der Innenhof des Mehrgenerationenhauses dient der KiTa als Spiel- und Aufenthaltsflächen. Ein Weg an der Fassade erschließt die eingerückten Eingänge der Gruppenräume der Kita, sowie den Hauptzugang über das zentrale Treppenhaus. In der großen Grünfläche liegen drei Spielinseln aus Sand und EPDM, die den Kindern vielseitige Spielmöglichkeiten bieten. Eingefasst sind diese mit einem Weg aus Beton, der als Bobby-Car Rennstrecke genutzt werden kann. Um an sonnigen Tagen genug Schatten zu gewährleisten wird der Innenhof mit klimaangepassten Bäumen, wie Querus cerris oder Ostrya carpinifolia überstellt. Sonnensegel an den Spielflächen bieten zusätzlich Schatten.
Als besonderes Highlight schlängelt sich ein bespielbares ‚Regal‘ durch die Freianlagen. Mit integrierten Spielelementen, einer Hängematte und viel Stauraum für Spielgeräte bietet das ‚Regal‘ vielseitige Nutzungsmöglichkeiten für alle Kinder.
Auf dem südlichen Dach entsteht direkt am Mehrzweckraum gelegen eine großzügige Holzterrasse, die bei Veranstaltungen, aber auch durch das Seniorenheim, genutzt werden kann. Zwei große Hochbeete bieten die Möglichkeit Kräuter und Gemüse in direkter Nähe der Schulungsküche anzubauen. Von der Terrasse führt ein Holzweg über die mit Stauden und Sträuchern bepflanzte Grünfläche. Drei Mini-Terrassen mit Bänken und Liegen laden hier zum Verweilen ein und bieten einen Blick über den Quartiersplatz. Über der Terrasse bietet eine Pergola ein grünes Dach.
Im Innenhof, wie auch auf dem Dach werden die meisten Flächen versickerungsoffen angelegt, durch den hohen Nutzungsdruck und somit wenig verfügbarer Fläche für oberflächliche Entwässerung sollte diese über Rigolen erfolgen.


Lageplan 1:1000

Lageplan 1:1000

Piktogramme

Piktogramme

Mehr!generationen - Foyer als Treffpunkt

Mehr!generationen - Foyer als Treffpunkt

Grundriss EG 1:200

Grundriss EG 1:200

Grundriss DG 1:200

Grundriss DG 1:200

Gemeinschaft – Treppenaufweitung

Gemeinschaft – Treppenaufweitung

Isometrie

Isometrie