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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2024

Neubau Mehrfamilienhaus in Holzbauweise in Berlin-Niederschönhausen

Außenbild

Außenbild

3. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

Kollektiv A Architektur

Architektur

Janker Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Das neue Mehrfamilienhaus in der Kuckhoffstraße schafft einen wiedererkennbaren Stadtbaustein in Massivholzbauweise. Der prägende Baustoff Holz erscheint in der Fassade und im Außenraum als zentrales Gestaltungselement.

Die grün lasierte und klar geordnete Fassade zwischen den Bäumen schafft dabei Ein- und Aus-blicke. Die stehenden Formate finden sich im Straßenraum
wieder, ebenso werden Elemente wie der Sohlbaugesims, der Sockel und der Abschluss durch durchlaufende Bleche und horizontal verschaltes Holz aufgenommen. Die außenliegenden Markisen schaffen Farbnuancen, welche sich weiter gliedern und öffnen. Symmetrisch angelegte Balkone schaffen grüne Räume. Der große Vorgarten wird begrünt und erzeugt einen attraktiven Filter und bereichert den Außenraum. Der Eingang findet sich wie beim direkten Nachbarn seitlich wieder. Die ehemalige Garage wird in seiner Nutzung einfach ausgebaut und erweitert zum Radl-Palast & Werkstattscafe für die Bewohner:innen.

Der gemeinsame Garten verfügt über einen großzügigen Spielplatz und verschiedenen Grünzonen zur Erholung und zum Entdecken. In einer Aufdachterrasse findet sich der gemeinsame Dachgarten der Bewohner:innen wieder. Dieser erweitert den Garten in die Vertikale. - Ein Raum der Aneignung und Gemeinschaft. Über Solaranlagen wird das Haus versorgt. Wärmepumpen beheizen das Haus. Das Regenwasser wird geschickt gespeichert und kann wieder für die Bewässerung verwendet werden.

Die Grundrisse und Wohnungen sind so gestaltet, dass sie sich den Anforderungen der Bewohner:innen anpassen können, sie verändern sich stetig,
oder bleiben die Konstanten im Leben. Für ein vielschichtiges, soziales und vielseitiges Leben. Das Haus ist als Alleskönner für die Zukunft gewappnet.

Das Grundgerüst des Hauses wird flexibel ausgebildet. Im Prozess und bei der Neuvermietung können die Parameter verändert werden und die Grundrisse passen sich den Bewohner:innen an. Durch den Umbau und die Schaltmöglichkeiten wird der Flächenverbrauch pro Person verringert. Die zusätzlichen sozialen und gemeinschaftlichen Flächen schaffen zusätzliche Rückzugsräume.

Ziel muss es sein, knappe Fläche nachhaltig und umweltschonend, ökonomisch effizient und sozial gerecht mit Rücksicht auf künftige Generationen zu nutzen.

- Kiek ma wieder in.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfassenden orientieren sich bei der städtebaulichen Setzung an der mit der Stadtplanung abgestimmten Gebäudeform. Vier Vollgeschosse schließen mit einem an vier Seiten zurückspringenden Staffelgeschoss und umliegenden hochwertigen und Dachgärten ab. An der Straßenseite wird das 4. Obergeschoss in Teilen auf der Baulinie des Bestandes errichtet, um den überzeugenden, nordöstlichen Abschluss des Gebäudes zu betonen. Die bestehende Garage wird erhalten und als Fahrradstellplatz und Abstellraum umgenutzt.

Die Wohnungen werden über einen Sicherheitstreppenraum light erschlossen. Trotz des Sicherheitstreppenraumes light wird eine hochwertige grünlasierte Holzfassade vorgeschlagen, deren Genehmigungsfähigkeit in Zweifel gezogen wird.

Die Konstruktion überzeugt als wirtschaftliche und einfache Bauweise in BSP-Decken und BSP-Wandkonstruktionen. Der Erschließungskern wird in Stahlbeton ausgeführt. Die Jury schätzt den ruhigen und ausgeglichenen Ausdruck der Architektur, entstehend durch Setzung und Fassadengliederung mit horizontalen Bändern und bodentiefen Fenstern.
Nach Ansicht der Jury schaffen es die Verfassenden jedoch nicht, den Ausdruck des Gebäudes in ruhige und hochwertige Grundrisslösungen zu übertragen. Das Schaltraumprinzip des Verfassers führt zu Durchgangsräumen und gefangenen Badezimmern, die für das angestrebte Wohnungssegment unangemessen erscheinen. Darüber hinaus führt die Erschließung im nordwestlichen Teil des Vorderhauses zu einer sehr dunklen Wohnküche kombiniert mit Laubengangerschließung zu minderwertigen Wohnqualitäten. Die an der Fassade liegenden Bäder werden von der Jury begrüßt, jedoch ist der Preis dunklen Wohnbereiche nach Auffassung des Preisgerichts zu hoch.

Die Nutzfläche ist von allen Arbeiten die größte. Das Gebäude liegt bei der Wirtschaftlichkeit im oberen Drittel. Positiv gesehen wird zudem das gute A/V-Verhältnis.

Die einfache Bauweise wird im Sinne des nachhaltigen Vorgehens begrüßt, jedoch erscheint die Flexibilität des Gebäudes ist im Vergleich zu anderen Arbeiten in Skelettbauweise eingeschränkt. Die Grundrisse lassen sich während des Lebenszyklus des Gebäudes nur sehr schwierig verändern. Insgesamt stehen der ruhigen äußeren hochwertigen Gestalt weniger überzeugende Grundrisslösungen gegenüber, die darüber hinaus zu wenige innovative Qualitäten zeigen.

Freiflächen: Die Gliederung des Außenraums ist einfach und funktional. Die unversiegelten Flächen sind als zusammenhängender Grünraum mit integrierten Spielangeboten angelegt. Die ruhige und sachliche Gestaltung ermöglicht multifunktionale Nutzungen, die Beibehaltung der Garage führt allerdings zu einer räumlichen Einengung des Gartenraums. Die Auswahl der genannten Pflanzen lässt stadtklimagerechte Aspekte vermissen und wirkt beliebig.
Lageplan

Lageplan

Axonometrie

Axonometrie

Schaltzimmer

Schaltzimmer

Schaltwohnungen

Schaltwohnungen

Grundriss Regelgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Wohnen im Wandel

Wohnen im Wandel

Fassadenausschnitt

Fassadenausschnitt