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Award / Auszeichnung | 05/2024

Otto-Borst-Preis 2024 für Stadterneuerung

Spreeansicht

Spreeansicht

Gebauer Wateryards

DE-10587 Berlin

Preis | Kategorie: Quartier

LINIE CREUTZFELDT Architekten PartGmbB

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Thomas Hillig Architekten GmbH BDA

Architektur

Bollinger + Fehlig Architekten GmbH BDA

Architektur

Karsten Groot Architektur Partnerschaft mbB

Architektur

hochC Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur, Landschafts- / Umweltplanung

Gebauer Höfe Liegenschaften GmbH

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Städtebauliche Projekte

  • Projektgröße:

    15.262m² (geschätzt)

  • Status:

    Im Bau

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2014
    Fertigstellung: 12/2025

Projektbeschreibung

Die Gebauer Höfe waren ursprünglich Teil einer Textil- und Maschinenfabrik des erfolgreichen Unternehmers Friedrich Gebauer und wurden im 19. Jahrhundert im typischen Stil der Gewerbearchitektur errichtet. In diesem historisch wertvollen, denkmalgeschützten Ensemble, aus dem man einen unvergleichlichen Blick auf die Spree genießt, zeichnen geschichtsträchtige Backsteinfassaden ein faszinierendes Bild aus Geschichte und Moderne.
Seit 2014 hat die GSG ein Projekt zur Revitalisierung des Ensembles drei großen Maßnahmen durchgeführt:
- Die Sanierung und den Umbau der Bestandsgebäude
- Die Umgestaltung und Aufwertung der Außenanlagen, die auch die Verbindung der Höfe des Ensembles untereinander umfasst und Aufenthaltsbereiche sowie Wege und Durchgänge entlang der Spree schafft
- Die Erweiterung und der Neubau von einzelnen Gebäuden, um einige der verbleibenden Lücken im Ensemble zu schließen
Der Kontrast zwischen Alt und Neu ist für den Denkmalschutz grundlegend. Anhand der Materialität und der Farben der Fassaden wurde in unterschiedlichen Abstufungen auf die Bestandsbauten eingegangen: Während die Neubauten sich durch eine andersartige Materialität von den historischen Backsteinbauten absetzen, greifen die Umbauten, Erweiterungen und Sanierungen die Backsteinmaterialität auf und suchen über changierende Farbgebung eine Differenz zwischen Altem und Neuem zu schaffen.
Darüber hinaus waren bei der Umgestaltung der Höfe die Beziehungen zwischen den verschiedenen Gebäuden, sowohl visuell als auch in Bezug auf die Zugänglichkeit, von Bedeutung, ebenso wie die Anpassung des Ensembles an die Nachhaltigkeitsbelange der Gegenwart.
So war es ein wichtiger Aspekt zukunftsweisende Ansätze im Sinne der Klimaschutzziele des Pariser Abkommens und des Energiewendegesetzes umzusetzen. Das Projekt hat sich eine nachhaltige Entwicklung der Gebauer Wateryards zum Ziel gesetzt – so kommt sowohl Photovoltaik als auch ein zentrales BHKW zum Einsatz, Dachaufstockungen werden in Holzbau vorgenommen und Neubauten nach Möglichkeit BREAM zertifiziert.

Landschaftsplanung:
Der Freiraumentwurf zielt darauf ab, die unterschiedlichen Bausteine des Ensembles zu einem großen Ganzen zu verbinden. Das vorhandene Großsteinpflaster, das zuvor vielfach durch geteerte Flächen verdeckt war, ist nun in gesägter Form die Basis der gesamten Hofanlage. Als weiteres verbindendes Element der einzelnen Höfe dient das Gebauer Goldband, welches ins Pflaster eingelassen wurde und auf die unterschiedlichen Richtungen, Nutzungen und historische Aspekte verweist.
Darüber hinaus wurden auf der Spreeseite neue Aufenthaltsbereiche durch Terrassenanlagen mit Sitzstufen geschaffen und die Aufenthaltsqualität deutlich gesteigert. Messingfarbene Nägel im Boden markieren die öffentliche Durchwegung des Spreewegs. Durch das Hinzufügen des einheitlichen Belags mit gestalterisch ansprechender Oberfläche und die punktuelle Ergänzung von Ausstattungselementen, Pflanzungen und einer Sitzstufenanlage vor dem Umbau The Briq oder The Benjamin wird auch in den von der Spree abgewandten Bereichen eine hohe Aufenthaltsqualität erzeugt.


Beurteilung durch das Preisgericht

Die Gebauer Höfe waren ursprünglich Teil einer Textil- und Maschinenfabrik des Unternehmers Friedrich Gebauer und wurden im 19. Jahrhundert im typischen Stil der Gewerbearchitektur errichtet. In diesem historisch wertvollen, denkmalgeschützten Ensemble aus dem man einen unvergleichlichen Blick auf die Spree genießt, collagieren geschichtsträchtige Backsteinfassaden ein faszinierendes Bild aus Geschichte und Moderne. Seit 2014 hat die Gebauer Höfe Liegenschaften GSG ein Projekt zur Revitalisierung des Ensembles in drei großen Maßnahmen durchgeführt: 1) Sanierung und Umbau der Bestandsgebäude; 2) Umgestaltung und Aufwertung der Außenanlagen, die auch die Verbindung der Höfe des Ensembles untereinander umfasst und Aufenthaltsbereiche sowie Wege und Durchgänge entlang der Spree schafft; 3) Erweiterung und Neubau von einzelnen Gebäuden, um einige der verbleibenden Lücken im Ensemble zu schließen.

Der hinreichende Kontrast zwischen Alt und Neu ist für den Denkmalschutz notwendig. Anhand der Materialität und der Farben der Fassaden wurde in nuancierten Abstufungen auf die Bestandsbauten eingegangen: Während die wenigen Neubauten sich durch eine andersartige Materialität und architektonische Struktur von den historischen Backsteinbauten absetzen, greifen die Umbauten, Erweiterungen und Sanierungen die Backsteinatmosphäre auf, und suchen über changierende Farbgebung eine Abstufung zwischen Altem und Neuem zu schaffen. Darüber hinaus waren bei der Umgestaltung der Höfe die Beziehungen zwischen den verschiedenen Gebäuden sowohl visuell als auch in Bezug auf die Zugänglichkeit von Bedeutung, ebenso wie die Anpassung des Ensembles an die Nachhaltigkeitsbelange der Gegenwart. So kommt sowohl Photovoltaik als auch ein zentrales BHKW zum Einsatz, Dachaufstockungen werden in Holzbau vorgenommen und Neubauten nach Möglichkeit nach BREAM zertifiziert.

Dem Freiraumentwurf gelingt es, die unterschiedlichen Bausteine des Ensembles zu einem großen Ganzen zu verbinden. Das vorhandene Großsteinpflaster, das zuvor vielfach durch asphaltierte Flächen verdeckt war, ist nun in gesägter Form die Basis der gesamten Hofanlage. Als weiteres, die einzelnen Höfe verbindendes und im komplexen Raumgefüge orientierendes Element dient das „Gebauer Goldband“, welches ins Pflaster eingelassen wurde und auf die unterschiedlichen Richtungen, Nutzungen und historische Aspekte verweist. Darüber hinaus wurden auf der Spreeseite neue Aufenthaltsbereiche als Terrassenanlagen mit Sitzstufen geschaffen und die Aufenthaltsqualität deutlich gesteigert. Messingfarbene Nägel im Boden markieren die öffentliche Führung des Spreewegs, die nun möglich ist. Durch den einheitlichen Belag mit gestalterisch ansprechender Oberfläche und die ergänzten Ausstattungselemente, Pflanzungen und Sitzstufenanlagen vor den Gebäudeteilen „The Briq“ und „The Benjamin“ entstehen auch von der Spree abgewandte Höfen, in denen man gerne verweilt.

Die Transformation der unter Denkmalschutz stehenden Textil- und Maschinenfabrik im Herzen Berlins in ein Quartier mit modernen Büro- und Geschäftseinheiten ist gelungen. Sie ist ein positives Beispiel dafür, wie denkmalgeschützte Bausubstanz zukunftsweisend modernisiert und durch Neubauten, die sich in Farbigkeit und Materialität absetzen, aber nicht mit dem Bestand konkurrieren, ergänzt werden kann. Mit einem schlüssigen Freiraumkonzept aus verbindenden Elementen, wie etwa ein einheitlich gestalteter Oberflächenbelag oder die Betonung der Standortqualitäten durch Schaffung von attraktiven Aufenthaltsbereichen direkt an der Spree, wird die Qualität des Standorts insgesamt betont. Durch eine öffentliche Wegeführung im Quartier wird eine Durchlässigkeit zwischen Spreeweg und der angrenzenden Bebauung eines ehemals geschlossenen Geländes geschaffen. Erhalt, Nutzung und Ergänzung von historischer Bausubstanz, kombiniert mit zukunftsweisenden Bausteinen im Sinne des Klimaschutzes und der Energiewende, sind ein ausgesprochen positives Beispiel für nachhaltigen Städtebau.
Vorplatz

Vorplatz

Ansicht BRIQ, Umbau Lagerhalle

Ansicht BRIQ, Umbau Lagerhalle

Hofeingang

Hofeingang

Benjamin

Benjamin

Neuer Hofbelag

Neuer Hofbelag

Neubau Friedrich

Neubau Friedrich

Neubau Julius

Neubau Julius

Umbau und Aufstockung Fritz

Umbau und Aufstockung Fritz

Gebauer Goldband

Gebauer Goldband

Dachausbau Gebäude 60

Dachausbau Gebäude 60

Benjamin

Benjamin

Benjamin

Benjamin

Benjamin

Benjamin

Benjamin

Benjamin

Benjamin

Benjamin

Ansicht BRIQ, Umbau Lagerhalle

Ansicht BRIQ, Umbau Lagerhalle

BRIQ, Vortreppe

BRIQ, Vortreppe

BRIQ, Blick in den Hof

BRIQ, Blick in den Hof

BRIQ, Innenräume

BRIQ, Innenräume

BRIQ, Innenräume

BRIQ, Innenräume

BRIQ, Innenräume

BRIQ, Innenräume

Gebauer Goldband im Granitpflaster

Gebauer Goldband im Granitpflaster

Goldband

Goldband

Hofeingang

Hofeingang

Hofeingang

Hofeingang

Hof 3

Hof 3

Gebauer Goldband

Gebauer Goldband

Neue Bäume im Hof

Neue Bäume im Hof

Hof am Benjamin

Hof am Benjamin