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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2024

Erweiterung und Instandsetzung Schulanlage Staudenbühl in Zürich (CH)

Visualisierung

Visualisierung

4. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

Gunz & Künzle Architekt*innen ETH

Architektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Amstein + Walthert AG

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfassenden schlagen eine Aufteilung in zwei unterschiedlich hohe Baukörper für die Primar- bzw. die Sekundarschule vor, die sich um das mittig versenkte, nahezu nicht sichtbare Sporthallenvolumen gruppieren. Sie markieren die nordwestliche Perimeterecke und lassen den restlichen Perimeter frei – auch den Kindergarten integrieren sie in einem der Volumina. Die bestehende Schulanlage von Rolf Keller wird dadurch maximal freigespielt und bleibt in ihrer Erscheinung auf dem Hügel erlebbar. Die durch die Gebäudesetzung entstehende Gliederung des grosszügigen Aussenraums erscheint selbstverständlich. Allerdings würde die Eingangssituation zur Primarschule im Fall des notwendigen Einsatzes von Ballfangzäunen sehr beengt ausfallen. Ein feinmaschiges Erschliessungsnetz leistet eine Vielzahl von Anschlüssen ans Quartier und Durchwegungsmöglichkeiten durch die Anlage. Die Weiterführung der geplanten Quartierachse entsteht eher zufällig zwischen den zwei Volumen; auch würde man sie sich etwas grosszügiger wünschen. Die Neubauten suchen mit ihrer Volumetrie nicht den direkten Dialog zur kleinmassstäblichen, bestehenden Schulanlage; allein die Ausrichtung wird übernommen. Die Adressierung erfolgt auf drei Ebenen: Von Norden gelangt man im 1. Obergeschoss in die gut positionierten Räume der MKZ. Über die östlich vorgelagerten Hartplätze gelangt man aus dem Quartier ins eigentliche neue Zentrum mit den Haupteingängen am Pausenplatz, die im Erdgeschoss (ein Geschoss tiefer als die Seebacherstrasse) liegen. Der Pausenplatz ist mit genügend Anknüpfungspunkten und Eingängen gut aktiviert. Der Zugang zum Kindergarten liegt nochmals ein Geschoss tiefer, gleichermassen im Sockelgeschoss des Primarschulvolumens. Seine Lage im Untergeschoss bedingt leider Abgrabungen, die nicht bewilligbar sind. Architektonisch setzen sich die pavillonartigen Bauten, die an Schulanlagen von Fritz Haller erinnern, konsequent vom massiven Bestand ab, eine denkbare Haltung. Die beiden Schulbauten reagieren optimal auf das geforderte Programm mit den beiden Schulstufen. Die Eingangsgeschosse am Pausenplatz weisen grosszügige, flexible Räume auf. Die Räume für die Lehrpersonen sind sinnvoll positioniert. Die Primarschule ist überzeugend organisiert, mit zwar etwas tiefen, dafür sehr geräumigen, flexibel nutzbaren Erschliessungszonen. Das dreigeschossige Volumen überzeugt durch seine Einfachheit, die auch noch eine gewisse Planungsflexibilität zulässt. So könnte etwa der Hauptzugang am Pausenplatz je nach Position des Ballfangzaunes auch noch etwas nach Norden verschoben werden. Der fünfgeschossige Oberstufenbau setzt sich kompositorisch gelungen vom niedrigeren Bau ab. Mit einer zweibündigen Grundrissstruktur werden die unterschiedlich grossen Räume optimal organisiert; flexibel auch für künftige Entwicklungen. Die zudienenden Räume im Korridorbereich schmälern leider dessen Offenheit und Klarheit. Die Nähe zum niedrigeren Volumen ist eine fragile Stelle in der Komposition, die für die Klassenzimmer ungünstig ist. Letztlich zeigt sich auch beim Kindergarten, dass die flexible Rasterstruktur noch gewisse Anpassungen zugunsten besserer Belichtung erfahren müsste; liegen doch einige Räume arg im Böschungsbereich zur Paul-Burkhard-Strasse. Zwischen den Neubauten gut erreichbar liegt die Sporthalle, die an der Südseite zu nahe an den Bestand anschliesst – eine Stelle, die bezüglich Öffnungen bzw. Durchlässigkeit nochmals studiert werden müsste.

Insbesondere die sichtbare topografische Kante der Sporthalle am neuralgischen Punkt zwischen Alt und Neu wirkt genau dort als Zäsur, wo man sich eine grosszügige Geste zur Überwindung des Terrainsprungs wünschen würde. Die einfach strukturierten Bauten versprechen eine kostengünstige Erstellung. Die Gebäudehülle in Holz könnte Dank der horizontalen Elemente gut geschützt werden, sofern diese denn als Vordächer wirksam würden und nicht bloss als Gitterroste. Das oberirdisch kompakte Volumen wird mit einem leider etwas allzu grossen Volumen im Untergeschoss kontrastiert, was der Nachhaltigkeit nicht zuträglich ist. Das Projekt weist insgesamt eine gute Flächeneffizienz auf. Das Projekt METAMORPHOSIS ist insgesamt ein stimmiger Projektvorschlag. Die Volumina setzen sich zwar klar vom Bestand ab, schaffen es aber durch die Aufteilung in zwei Baukörper, eine verträgliche Massstäblichkeit zum Schutzobjekt zu erzeugen; dies auf Kosten eines grossen Untergeschossvolumens. Die Nutzungsverteilung ist ausgewogen und weist auch für künftige Entwicklungen eine hohe Flexibilität auf. Die Nähe der Volumina untereinander wie auch zum Bestand bildet den nicht heilbaren Schwachpunkt dieses Konzeptes und strapaziert letztlich die Funktionalität der Räume.
Situation 1:1100

Situation 1:1100