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Neubau Musikpavillon im Kurpark Bad Urach

3D Ansicht

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1. Preis

SELBMANN ARCHITEKTUR

Architektur

Erläuterungstext

Unser Entwurf greift die geschwungene Formensprache der im Rahmen der Gartenschau geplanten Neugestaltung des Kurparks in Form einer dünnen, ringförmigen Dachscheibe auf. Gefaltete, an Bühnenvorhänge erinnernde Holzwände umschließen die Nebenräume, rahmen die Bühne ein und wirken als Schallreflektoren. In der einfachen und einprägsamen Form liegt ein hohes identitätsstiftendes Potential für die Gartenschau und darüber hinaus.
Das Dach des Pavillons spannt in einer einladenden Geste bis über den angrenzenden Weg. Wer ihn entlanggeht, wird automatisch Teil des Gebäudes und sei es nur für wenige Schritte, während derer der Blick in den Himmel und in den Park gerahmt wird.
Der Pavillon bietet Raum für die klassischen Kurkonzerte ebenso wie für andere Veranstaltungsformate und lädt durch seine offene Gestaltung auch im Alltag als Treffpunkt zum Verweilen und Sport ein.
Im Sinne eines nachhaltigen Materialkonzepts ist der überwiegende Teil des Gebäudes in Holz konstruiert. Die massiven, homogenen Elemente lassen nach der Lebensdauer eine sortenreine Trennung zu. Bis dahin kann das Gebäude mit seiner Trennung von Dach und frei darunter stehenden Räumen unkompliziert an sich wandelnde Anforderungen angepasst werden, was eine langfristige Gebäudenutzung ermöglicht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen einen Sommerpavillon vor, der mit Leichtigkeit und Zugewandtheit mit dem Grundthema der geschwungenen Wege im neuen Kurpark spielt. Dabei ist der Entwurf auf den ersten Blick zurückgenommen und wirkt kleiner als die beanspruchten Flächen tatsächlich sind. Insbesondere die Dachkonstruktion ermöglicht Regenschutz und Sonnenschutz zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten, ohne dabei den umgebenden Raum zu stark zu definieren. Vor allem das Dach spielt mit den Übergängen zum Park. Die Funktionskörper gruppieren sich beidseitig der Bühne als kompakte, geschlossene Einzelelemente unter dem Dach. Die ellipsenartige Dachform schafft einen besonderen Ort innerhalb des Kurparks.

Alle funktionalen Anforderungen wurden gelöst, die Flächen nachgewiesen. Die zur Bühne hin leicht abgesenkte Fläche ist für Konzerte gut geeignet, dabei ist die Barrierefreiheit eingehalten. Die Akustik wird über die Gestaltung der Fassaden gelöst, was durch die Jury gelobt wurde. Der Eingriff in den Baumbestand ist gering.

Die Jury lobt besonders, dass der Pavillon außerhalb der Kurkonzerte andere Nutzungen erlaubt und damit eine hohe Multifunktionalität hat. Kontrovers wird die Offenheit der Bühnenrückseite diskutiert. Hier muss aus Sicht des Betriebs bei einer Konkretisierung des Entwurfs eine Lösung mit einer geschlossenen Rückwand für den Konzertbetrieb gefunden werden. Diese kann temporär oder dauerhaft sein, muss aber durch eine einzelne Person ohne großen Aufwand installiert werden können.

Die Besonderheit des Entwurfs liegt in seiner heiteren und leichten Erscheinung, was als sehr passend für den Kurpark beurteilt wird. Dabei ist ein Pavillon entstanden, der mehr sein will und mehr sein kann als ein Pavillon. Mit dem Entwurf wird ein multifunktionaler Ort geschaffen, der neben den Kurkonzerten andere Nutzungen ermöglicht, ohne diese aufzuzwingen – auch, weil er in seiner Erscheinung selbst ohne eine Nutzung ein geschlossenes Bild abgibt. Der Entwurf geht offensiv mit der Freiraumgestaltung um und will Teil des Parks sein, der Umgang mit der Topografie vorhandenen Topografie ist dabei sehr sensibel.
Grundriss

Grundriss

Schnitt

Schnitt

Ansicht

Ansicht

Übersichtsplan

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