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Award / Auszeichnung | 03/2024

Sächsischer Landespreis Stadtquartier mit Zukunft

Pressefoto_Preistraeger_Landespreis_Stadquartier_Mittweida

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Zwischen Markt und Technikumplatz: Mittweida – westliche Innenstadt

DE-09648 Mittweida

Landespreis

Preisgeld: 10.000 EUR

Große Kreisstadt Mittweida

Bauherren

plandrei Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Städtebauliche Projekte

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    In Vorbereitung

  • Termine:

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Stadt Mittweida gelingt es in der westlichen Innenstadt auf beeindruckende Weise, einen neuen zukunftsfähigen Quartiersschwerpunkt ‚Zwischen Markt und Technikumplatz‘“ zu entwickeln und dadurch die stadträumliche und funktionale Verbindung zwischen Hochschulstandort und Kernstadt zu manifestieren. Das Areal wurde dabei mit hohem Fokus auf den öffentlichen Raum aus dem Bestand heraus konsequent und angemessen behutsam weiterentwickelt. Dabei würdigt das Preisgericht die hohe Gestaltqualität der einzelnen freiraumplanerischen und hochbaulichen Maßnahmen und die starke stadträumliche Kontinuität, die ein Quartiersgefühl für viele Anwohnende und Nutzende generiert. Der nutzungsoffene Technikumplatz zeichnet sich durch starke Begrünung, teilentsiegelte Materialien und die qualitätvolle bauliche Komplettierung im südlichen Bereich mit dem Informationszentrum T9 der Hochschule aus. In unmittelbarer Nähe sicherte die Entscheidung für den neuen Standort der Stadtbibliothek sowohl die räumliche Prägnanz des südlichen Abschlusses des Technikumplatzes als auch den Erhalt wertvoller Bausubstanz des dem Verfall preisgegeben Gebäudes ‚Altes Hotel Chemnitz‘ auf beeindruckende Weise. Die hochwertige Neugestaltung der Rochlitzer Straße fördert mit der Reduzierung der Fahrbahnbreite im Einrichtungsverkehr und durch die Wahl der einheitlichen Natursteinbeläge aus regionalem Material in hohem Maße die Aufenthaltsqualität des verbindenden Stadtraums. Der Schwerpunkt der Gestaltung für Fußgehende und Radfahrende leistet hier einen besonderen Beitrag zur sichtbaren Mobilitätswende des Quartiers. Der Tzschirnerplatz schließlich generiert als neuer Pocketpark auf einem ehemals vollversiegelten Stellplatzareal einen grünen Rückzugsraum mit hohem Nutzungsangebot für alle Altersgruppen. Der Durchgrünungsgrad erzeugt kleinklimatische Verbesserungen für die umliegenden Wohnareale und der Ausbau der Infrastruktur mit öffentlichem WLAN vervollständigt das Nutzungsangebot. Besonders gewürdigt bei der Umsetzung aller Maßnahmen wird die beispielhafte Prozessqualität auf allen Planungsebenen, die frühzeitig und kontinuierlich verschiedenste Akteure und Akteurinnen teilhaben und somit eine hohe Akzeptanz der Bevölkerung erwarten lässt. Die konsequente Anwendung anerkannter Verfahren bei der Vergabe von Planungsleistungen über Planungswettbewerbe führte hier sichtbar zu einem hohen Maß an baukulturell wertvollen Bausteinen, die das Quartier als ablesbares Ensemble stärken. Weitere spannende Formen der Beteiligung wie die Maßnahmen ‚Summer of Pioneers‘ und der MiTTmachTreff in der Rochlitzer Straße forcieren die Belebung der Erdgeschosszonen und leisten einen wichtigen Beitrag als soziale Treffpunkte und Orte des Austauschs. Events und Aktionen wie der von Bürgern und Bürgerinnen selbstorganisierte Stadtgarten als temporäre Nutzung einer Baulücke, das Fahrradfest oder die Aperitif-Abende zeugen von einer regen Teilhabe der Bevölkerung und einer gelingenden Quartiersentwicklung. Dank dem außerordentlichen und kontinuierlichen Engagement der Stadt wurde in Mittweida ein ganzheitlicher und vielschichtiger Beitrag zur städtebaulichen Kultur in Sachsen geleistet.