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Studienauftrag auf Einladung | 03/2024

Neukonzeption Seilbahn Schönried-Horneggli-Hornberg (CH)

Schönried Perspektive

Schönried Perspektive

Gewinner

RBCH architectes

Architektur

bbz landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Ingeni SA LAUSANNE

Tragwerksplanung

Citec Ingénieurs Conseils

Verkehrsplanung

ErlÀuterungstext

Der Ansatz des Projekts “Horneggli” umfasst eine sensible Integration der GebĂ€ude in die umgebende, gebaute Landschaft. Die Neubauten orientieren sich an lokalen architektonischen Referenzen, wie traditionellen Bergchalets und Scheunen. Es entsteht ein sensibles, funktionales Projekt, das sich harmonisch in den Hang einfĂŒgt, verschiedene Funktionen und Nutzungen zusammenfĂŒhrt und das grosse Potenzial dieses aussergewöhnlichen Ortes zum Vorschein bringt. Horneggli nutzt die QualitĂ€ten des Standorts und die Anforderungen des Programms, indem es insbesondere die Panoramablicke und eine progressive Vielfalt im Sinne der Zukunft eines Bergdorfes zur Geltung bringt. Das Projekt ist in einer nachhaltigen, resilienten und auf LebensqualitĂ€t ausgerichteten Perspektive verankert. Die Nutzung der Bahn und der dazugehörigen Infrastruktur in allen Jahreszeiten ist eine zentrale Herausforderung des Projekts. Aus diesem Grund haben wir ein Projekt entworfen, das sich nicht auf den Wintersport beschrĂ€nkt. Horneggli bietet ĂŒber das ganze Jahr ein grosses Potenzial fĂŒr unterschiedlichste AktivitĂ€ten und ist zu jeder Jahreszeit ein attraktives Touristenziel.

Beurteilung durch das Preisgericht

1. Integration im Ortsbau / Architektur / Materialisierung / Adressierung
Das Projekt «The Great Escape» leitet sich aus einer guten und gewissenhaften Auseinandersetzung mit dem Ort ab. Der ortsbauliche Entwurf ist einfach und ĂŒberzeugend. Die Neubauten orientieren sich an lokalen architektonischen Referenzen, wie traditionellen Bergchalets und Scheunen und schaffen damit eine sensible Integration der GebĂ€ude in die Umgebung.
Der untere Eingang ist gut auffindbar, an einem öffentlichen Platz mit der Funktion der Vorfahrt und des Ankommens. Der obere Platz ist grosszĂŒgig und bietet ein Zu- und Aufenthaltssituation mit grosser rĂ€umlicher QualitĂ€t.

2. Gesamterscheinung / Auftritt der Seilbahn / IdentitÀt
Der Bezug zu den örtlichen Zweckbauten wird hinsichtlich der Situierung und GebĂ€udestaffelung in das bestehende SiedlungsgefĂŒge verstanden. Die GebĂ€ude sind zurĂŒckhaltend und sehr sorgfĂ€ltig und stimmig gestaltet. Die subtile Eingliederung der Bauten lĂ€sst spannende AussenrĂ€ume entstehen und wirkt als Gesamtkomposition identitĂ€tsstiftend.

3. Personenfluss / BetriebsablÀufe in GebÀude / Einstellhalle
Der untere Zugang ist grosszĂŒgig und funktioniert als Ankunftspunkt fĂŒr die FussgĂ€nger und als Sammel-platz. Der Eingang ist gut auffindbar, steht aber in Konkurrenz mit dem Eingang in das Skidepot. Dieses sollten klarer getrennt werden. Das untere Foyer mit den Erschliessungselementen und der WC-Anlage ist gut und funktional dimensioniert.

Das Parking ist gut auffindbar und effizient organisiert. Die gewĂ€hlte Vertikalverbindung unterstĂŒtzt die rasche BefĂŒllung und reduziert den Suchverkehr. Die Personenverbindung zu den Shops und der Bergbahn wirkt leicht ĂŒberdimensioniert und könnten eventuell reduziert werden.

Die internen BetriebsablĂ€ufe funktionieren sehr gut, das grosszĂŒgige Foyer auf dem obersten Geschoss ist ĂŒbersichtlich und wirkt als selbsterklĂ€rende Drehscheibe fĂŒr den Personenfluss.

4. Organisation der Umgebungsbereiche / Anlieferung / Kurzzeitparking
Die Umgebung ist zurĂŒckhaltend gestaltet. Der obere Platz mit den ZugĂ€ngen zur Bahn, dem Shop und dem Restaurant ist sehr attraktiv und durch die Setzung der GebĂ€ude gut proportioniert. Im Winter wird die Piste direkt auf den oben gelegenen Zugang der Seilbahn gefĂŒhrt.

Die Kurzzeit- und CarparkplĂ€tze funktionieren, mĂŒssen aber strikter vom Personenverkehr abgetrennt wer-den. Die Anlieferung gelangt in den fĂŒr sie vorgesehenen Bereich auf dem Vorplatz, das erforderliche RĂŒckwĂ€rtsfahrmanöver ist aber nicht ideal.

5. Landschaftsbereiche / Aussenraum / Umgebung / Ökologie
Auf der oberen Ebene werden die beiden Chalets in die fliessende Topografie des Berghangs integriert. Somit wird die ökologische und landschaftliche Vernetzung mit der Landschaftskammer im Tal ermöglicht. Das Vegetationskonzept stellt einen starken Bezug zur umgebenden Kulturlandschaft dar. Die Landschaftsterrassen sind einladend und natĂŒrlich gestaltet, sowohl fĂŒr die GĂ€ste als auch fĂŒr die Nachbarschaft.

Mittelstation (Architektur / Materialisierung / Integration im Landschaftsbild)
Die Garagierung wird durch die Versetzung zu den Perrons sehr gut im GelĂ€nde integriert. Der visuelle Einfluss der Mittelstation auf die Umgebung wird dadurch minimiert. Ersichtlich ist nur die minimalistische Architektur der Umlenkstation als „Flieger“ ĂŒber den Kamm dieser unberĂŒhrten Landschaft. Der beige-stellte Kommandoraum in der traditionellen Bauweise verstĂ€rkt diesen Eindruck.

Das geforderte Raumprogramm ist gut organisiert und den Personen mit eingeschrĂ€nkter MobilitĂ€t wird angemessen Rechnung getragen. Der angedachte SchrĂ€glift als Verbindung zum Restaurant wird als guter Lösungsansatz betrachtet, wurde jedoch in der Beurteilung nicht berĂŒcksichtigt (da nicht verlangt).

Bergstation (Architektur / Materialisierung / Integration im Landschaftsbild)
Die Bergstation Hornberg erinnert an ein WirtschaftsgebĂ€ude und bezieht ihre architektonischen Referenzen aus den lĂ€ndlichen Bauten der benachbarten AlphĂŒtten. Der Ausdruck der Bergstation schafft damit eine thematische Verbindung zur Gestaltung der Talstation. Das GebĂ€ude ist gut in die Umgebung eingebunden. Die gestalterische Umsetzung ist sehr gekonnt und ĂŒberzeugend.

Der betriebliche Ablauf funktioniert und ist dem Terrainverlauf selbstverstÀndlich angepasst.

GesamtwĂŒrdigung
Das Projekt «The Great Escape» besticht durch die konsequente Umsetzung der ortsbaulichen Herleitung. Das Bebauungskonzept ĂŒberzeugt mit einer durchdachten und stimmigen Abfolge von GebĂ€uden und AussenrĂ€umen. Die Auflösung in einzelne GebĂ€udeteile nimmt RĂŒcksicht auf die Körnung der Umgebung und unterstĂŒtzt eine harmonische Setzung. Die Gestaltung und die Ausformulierung der GebĂ€ude sind einfach, zurĂŒckhaltend und mit viel FeingefĂŒhl umgesetzt.

Die komplexe Aufgabenstellung wurde sehr gut bewÀltigt. Organisatorisch sind diverse Anpassungen not-wendig. Mit den klaren Strukturen wird sich das Projekt den wachsenden Anforderungen in den detaillier-teren Planungsstufen stellen können.

Kostenbeurteilung
Das Projekt bewegt sich bezĂŒglich GebĂ€udevolumen im Mittelfeld. Die Bahntechnik bei Tal- und Bergstation wird ca. zur HĂ€lfte mit GebĂ€udehĂŒllen umschossen. Der Höhenversatz bei der Garagierung in der Mittelstation um ein halbes Geschoss fĂŒhrt zu Mehrkosten. Die beheizten FlĂ€chen bzw. Volumen sind effizient gruppiert. Von allen Projekten weist dieses bei der Talstation die kleinsten FassadenflĂ€chen auf.

Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die Gesamtkosten bei diesem Projekt im Durchschnitt aller Projekte befinden werden.
Schönried Perspektive

Schönried Perspektive

Schönried Perspektive

Schönried Perspektive

Schönried Perspektive

Schönried Perspektive

Situationsplan

Situationsplan

Situationsplan

Situationsplan

Situationsplan

Situationsplan

Situationsplan Bergstation

Situationsplan Bergstation