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Award / Auszeichnung | 06/2024

BDA-Preis Mecklenburg-Vorpommern 2024

Schaudepot - Beleuchtungsszenario Nacht

Schaudepot - Beleuchtungsszenario Nacht

Denkmalpflegerische Sanierung der Kunsthalle Rostock mit Erweiterung um ein Schaudepot

DE-18069 Rostock, Hamburger Straße 40

Anerkennung

buttler architekten GmbH

Architektur

matrix architektur

Architektur

hannes hamann landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    5.842m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2017
    Fertigstellung: 03/2023

Projektbeschreibung

LPH 1-4: Entwurfsverfasser buttler architekten GmbH
LPH 5-8: in ARGE mit matrix architektur GmbH

Zeit- und Raumklammer Schaudepot
Ein Ort, der sich in allen Aspekten der Kunst unterwirft

Die Kunsthalle Rostock ist der einzige DDR-Museumsneubau, der neben der denkmalpflegerischen Sanierung auch durch ein Schaudepot für die klassischen Kunstgattungen Grafik, Malerei und Skulptur ergänzt wurde und damit eines der wichtigsten Architektur-Denkmale der DDR-Moderne.

Um den großen Sammlungsbestand zu lagern und der Öffentlichkeit sowie der kunstwissenschaftlichen Forschung zu präsen-tieren, wurde die Kunsthalle durch den Neubau eines Schaudepots (1. BA) erweitert. Edel und zurückhaltend zeigt sich die äußere Hülloberfläche des Neubaus, die aus einer homogenen, transluzenten Glas-Haut mit einem revisionierbaren Zwischenraum besteht.

Die Aufgabenstellung der denkmalpflegerischen Generalsanierung (2. BA) umfasste die neue Anbindung des Schaudepots im EG mit Neuordnung der öffentlichen Bereiche, die volle Funktionsfähigkeit der Ausstellungsflächen als Kernstück des Gebäudes, sowie der Nebenflächen und erforderlichen Räume für die Mitarbeiter.

Beide Bauabschnitte wurden durch die ARGE buttler architekten GmbH - matrix architektur gmbh geplant, begleitet und realisiert.

Das fertiggestellte Ensemble bildet eine zeit- und zugleich raumgreifende Klammer:
Der Ausstellungsbau Kunsthalle von 1969 sollte seit Beginn um ein Depot ergänzt werden, die Planung und Realisierung zusammen mit der denkmalpflegerischen Sanie-rung gelang aber erst jetzt.

Während der Ursprungsbau als Einzeldenkmal seine Ausstellungsfläche architektonisch introvertiert in einem Kunststein-Klinker-Kubus über mehrere Niveaus und Klimabereiche als fließenden Raum entwickelt, ist das Thema des Schaudepots die Erleb-barkeit von Kunst im Stadt-Raum unter hohen klimatischen und sicherheitstechnischen Anforderungen.
Besonderes Augenmerk gilt der barrierefreien & inklusionsoffenen Erschließung des Gesamtensembles.

Minimalismus, Zurückhaltung und Vielschichtigkeit prägen nicht nur den skandinavisch inspirierten Ursprungsbau als Ausstellungsort der Ostseebiennalen, sondern auch den Erweiterungsbau, der sich in Bauvolumen und Ausbildung gegenüber der Kunst-halle deutlich zurücknimmt und sich prinzipiell der Kunst in allen Aspekten unterwirft. Eine konsequente Entmaterialisierung von Innenraum und Gebäudehülle gibt dem Geheimnis Kunst nach Innen und Außen einen besonderen Raum.

Das Schaudepot konnte beim Landesbaupreis M-V 2019 und beim Rostocker Architekturpreis 2021, die denkmalpflegerische Sanierung der Kunsthalle beim BDA-Preis M-V 2024 jeweils eine Anerkennung gewinnen.

Zeichnungen: buttler architekten GmbH
Fotos: Thomas Ulrich, Holger Martens

Beurteilung durch das Preisgericht

Sonderanerkennung Sanierung für hervorragenden Umgang mit DDR-Architektur aus dem Jahr 1969. In der Komplexität von denkmalpflegerischen und klimatorischen Anforderungen an die Sanierung der Kunsthalle haben die Architekten sehr gute und scheinbar einfach wirkende Lösungen gefunden. Um den Bau hohen klimatechnischen Anforderungen anzupassen, wurde der fließende Raum im oberen Geschoss durch zwei filigrane Glaswände ergänzt, die Ausstellungsbereich und Treppenhaus voneinander trennen, ohne dem Raum seine offene Wirkung zu nehmen. Selbst der barrierefreie Zugang zum unteren Ausstellungsbereich ist fast unsichtbar eingepasst worden, ebenso wie die Ergänzung durch einen Fahrstuhl sowie zeitgemäße Licht- und Klimatechnik kaum bemerkbar ist. Die Nebenbereiche des Cafés und des Eingangs mit Shop und Kasse wurden in ihrer Raumqualität deutlich aufgewertet ohne den Gesamteindruck zu durchbrechen. Der Materialmix als Ausdruck der Mangelwirtschaft der 1960er Jahre wurde gemäß den Auflagen des Denkmalschutzes bewahrt.
Lageplan

Lageplan

Kunsthalle Rostock mit Schaudepot

Kunsthalle Rostock mit Schaudepot

Kunsthalle Rostock - Haupteingang

Kunsthalle Rostock - Haupteingang

Schaudepot - Außenansicht Tag

Schaudepot - Außenansicht Tag

Herleitung Fassadenornamentik - Annäherung an den Bestand

Herleitung Fassadenornamentik - Annäherung an den Bestand

Schaudepot -Detailansicht Glasfassade

Schaudepot -Detailansicht Glasfassade

Kunsthalle Rostock - Plastiksaal

Kunsthalle Rostock - Plastiksaal

Kunsthalle Rostock - Ostgalerie

Kunsthalle Rostock - Ostgalerie

Kunsthalle Rostock - White Cube

Kunsthalle Rostock - White Cube

Kunsthalle Rostock - Westgalerie

Kunsthalle Rostock - Westgalerie

Kunsthalle Rostock - Westgalerie

Kunsthalle Rostock - Westgalerie

Schaudepot - Grafikdepot

Schaudepot - Grafikdepot

Schaudepot - Gemäldezuganlage geschlosser Zustand

Schaudepot - Gemäldezuganlage geschlosser Zustand

Schaudepot - Gemäldezuganlage offener Zustand

Schaudepot - Gemäldezuganlage offener Zustand