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Award / Auszeichnung | 09/2010

6. Vorarlberger Hypo-Bauherrenpreis 2010

Kindergarten Bizau

AT-6874 Bizau

Preis - Kategorie Kommunalbauten

Bernardo Bader Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kindergärten, Vorschulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2009

Projektbeschreibung

Situation, Räumlicher Kontext und Setzung in der Dorfstruktur
Die bestehende Situation in Bizau wird geprägt durch einen hochqualitativen Landschaftsraum und durch beeindruckende Ausblicke in die Bergwelt des Bregenzerwaldes. Der Neubau des Kindergartens, schafft einerseits eine selbstverständliche Integration in die bauliche Umgebung, andererseits überzeugende Aussenräume mit intensivem Bezug zu umliegendem Dorf und Bergwelt.


Raumprogramm und Funktionsabläufe

Im Erdgeschoss sind beide Gruppenräume untergebracht; der Nutzung als Kindergartenhaupträume adäquat, nach Süden orientiert. Gardarobenzone und eigene Nasszelle werden von seitlich oben großzügig belichtet . Ein Materialabstellbereich mit Sitznische und ein schopfartiger witterungsgeschützter Aussenbereich gehören weiters zum Inventar einer Gruppeneinheit. Die rückwärtige großzügige Erschliessungsfläche ist Rückgrat und Spielfläche zugleich. Als Ausweichraum bietet diese multifunktionale Raumzone Platz für Kaufladen, Puppenhaus oder Werkbank.

Die Nebenaktivitäten des Kindergartens finden mit Ost- Westorientierung im Obergeschoss statt. Dort funktionieren der Bewegungsraum und die Spielgruppe. Es erscheint weitsichtig sämtliche Räumlichkeiten des vorschulischen Angebotes in einem Haus unterzubringen. Im Zusammenwirken mit Personalbüro/ Küche und Aufenthalt wird hier die zukünftige Möglichkeit einer Ganztagesbetreuung mit Platz für Schlaf- und Essraum geschafften.


Konstruktion und Material
Der Neubau des Kindergartens ist als konstruktiver Holzbau konzipiert. Statische Einfachheit, Geschossdecken aus Massivholzbalkenlage und vorgefertigte Außenwandelemente garantieren eine kurze Bauzeit. Das Fassadenbild wird geprägt von einer homogenen Verschindelung in Weisstanne, sowie von wenigen, aber grosszügigen Fensteraus- bzw. Einschnitten. Die bündig in der Fassade sitzenden fensterartigen Öffnungen sind mit Leibungsverkleidungen in Eschenholz eingefasst. Dieses Motiv knüpft stark an bauliche Traditionen an. Wurde doch der Ausbildung der Fenster, beim sonst schlichten Bregenzerwälderhaus, immer höchste handwerkliche und gestalterische Aufmerksamkeit geschenkt.
Der Innenausbau erfolgte gänzlich aus Holz in einem spannenden sich funktional erklärenden Wechsel von heimischen Tannen- und Eschenholz. Die sinnliche Qualität des unbehandelten Holzes wird ergänzt durch messbare Kriterien wie schadstofffreier Raumluft und einer ausgezeichneten Ökobilanz.


Ökologie und Ökonomie
Übergeordnetes Ziel des Entwurfes ist ein ganzheitlicher und konsequenter Beitrag zum Thema Regionalität, Umweltverträglichkeit und Ökologie. Dieser Anspruch endet nicht bei der leicht und unkompliziert zu bekommenden Katalogware als einzige Alternative für die Ausstattung eines Gebäudes. Sämtliches Mobiliar und sogar die Spielsachen, wurden von ortsansässigen Tischlern gefertigt wurde. Der Innenausbau erfolgte gänzlich aus Holz in einem spannenden sich funktional erklärenden Wechsel von heimischen Tannen- und Eschenholz.
Das neue Haus wird energietechnisch als Passivhaus konzipiert. Eine intelligentes Haustechniksystem verbunden mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung, garantiert ein ökologisches Gebäudeklimakonzept. Der Einsatz von ökologischen und robusten Baumaterialien garantiert eine lange Nutzungsdauer und schafft somit einen positiven Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit.

Bernardo Bader


„Bernardo Bader hatte ein gutes Gefühl für unsere Wünsche und das Objekt selbst, ohne dabei den „roten architektonischen Faden“ zu verlieren.“

Josef Moosbrugger

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Bauherren der Zukunft, die Kinder, haben ein gutes Training in diesem hervorragend durchdachten Haus. Dieser Kindergarten, gebaut mit Materialien aus der Region und von Handwerkern vor Ort, respektiert und übernimmt seine Umgebung hinsichtlich Volumen, Material und durch seinen gesamten Auftritt. Die großzügigen Fenster bringen den hochqualitativen Landschaftsraum mit beeindruckenden Ausblicken auf die Bergwelt gebührend zur Geltung.
Die Prioritäten des Projekts waren Regionalität, Umweltverträglichkeit und Ökologie. Allen drei Prämissen wird dieser Bau auf vorbildhafte Art und Weise gerecht. Zudem ist das Gebäude ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen Bauherr, Architekt, Fachplanern und Handwerkern, welche zu einem faszinierenden Gebäude geführt hat – von der Situierung im Umfeld bis zu den Möbeln, die speziell für das Projekt und die Bedürfnisse der Nutzer entworfen worden sind. Mit dem Bauherrenpreis zeichnet die Jury den Bürgermeister und die gesamte Gemeinde für ihre besondere Form der Wertschätzung der zukünftigen Bauherren aus. Durch das Beispiel des sorgfältig entworfenen Kindergartens lernen die Kinder von Bizau Qualität bezüglich ihrer gebauten Umgebung sowie hinsichtlich Design- und Bauqualität zu schätzen, zu erwarten und zu fordern.