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Award / Auszeichnung | 06/2024

Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024

Abendstimmung im Mineralbad Berg

Abendstimmung im Mineralbad Berg

Mineralbad Berg

DE-70190 Stuttgart, Am Schwanenplatz 9

Anerkennung | Kategorie: Bauen für die Gemeinschaft

4a Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sport und Freizeit

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 09/2016
    Fertigstellung: 01/2020

Projektbeschreibung

Bei der Sanierung des Mineralbad Berg stand im Fokus, den ursprüngliche Charakter der Badelandschaft aus den 1950er Jahren zu erhalten. Der L-förmige Baukörper mit Nord- und Ostflügel blieb in seiner Form bestehen, wurde jedoch baulich und technisch auf den aktuellen Stand gebracht. Die unterschiedlichen Funktionsbereiche Sauna, Hallen- und Freibad mit Gastronomiebereich blieben erhalten. Zentrale Schnittstelle ist das Foyer am Knotenpunkt der Gebäudeachsen. Im Zuge der Sanierung wurde das Gebäude auf den Rohbau zurückgeführt. Die Maßnahmen umfassten sämtliche Oberflächen, Einbauten und technische Geräte. In Anlehnung an das ursprüngliche Erscheinungsbild wurden die Fassaden in geschlossene, halboffene und offene Bereiche gegliedert sowie der Haupteingang verlegt. Dem Innenraum verleihen ausgewählte Materialien und ein stimmiges Farbkonzept eine angenehme Atmosphäre und sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität im Bad.

Beurteilung durch das Preisgericht

Für die Stuttgarter ist es ein Kultbad. Die älteste Badeanstalt der Stadt verweist auf über 160 Jahre Geschichte als Mineralbad und die baulichen Anlagen stammen aus den 1950er und 1970er Jahren.

Die Erneuerung des Bades stellte in technischer und gestalterischer Hinsicht eine große Herausforderung dar. Es gab Eingriffe zur Verbesserung der räumlichen Organisation, um so einen neuen, transparenten Eingangsbereich zu schaffen. Die Sanierungsmaßnahmen im Mineralbad Berg umfassten sämtliche Oberflächen, Einbauten und technischen Anlagen. Insgesamt sind die baulichen Maßnahmen behutsam vorgenommen und gestalterisch delikat gelöst worden, so dass wertige und funktionale Raumangebote entstanden sind. Die Barrierefreiheit versteht sich von selbst. Gegenüber dem Ausgangszustand gibt es eine deutliche Energieeinsparung.

Interessant ist auch, dass der Abriss des alten Bewegungsbades Flächen freimacht für den späteren Wohnungsbau. Ob der umfassende Umbau nahezu unsichtbar bleibt, wie die Autoren sagen, sei dahingestellt. In jedem Fall werden alle Nutzerinnen und Nutzer die alten und neuen Qualitäten genießen. Der Erhalt von Sonnenbalkonen mit Markisen und horizontalen Brüstungen hat einen wichtigen Beitrag geleistet, das alte Erscheinungsbild zu bewahren, genauso wie die bewahrten und aufbereiteten charakteristischen Sommerumkleiden und die Holzliegen im Außenraum.

Die Jury schätzt die Ausgewogenheit zwischen Erhalt, Erneuerung und Ergänzung, die auf einem tiefen Respekt gegenüber dem Bestand beruht. Ohne seinen Charakter einzubüßen, hat sich das Kultbad erneuert.