modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 06/2024

Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024

Reithalle Achern

DE-77855 Achern, Julius Hirsch Platz 2

Preisträger | Kategorie: Gewerbe- und Industriebau

Michael Welle Architektur GmbH

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Groß- und Einzelhandel, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    In Vorbereitung

  • Termine:

Projektbeschreibung

Das Ensemble der denkmalgeschützte Reithalle Achern setzt sich aus Gastronomie, Markthalle, Floristik, Unverpacktladen, Buchladen, und einer Ausstellungsfläche sowie aus Wohnungen und Büros zusammen. Aufgrund der vorgegebenen Strukturen der denkmalgeschützten Halle, ergeben sich unkonventionelle Ansätze bei der Planung, was nicht zuletzt die Besonderheit ausmacht. Große Freibereiche und schlichte Einbauten aus regionalem Holz bestimmen das Erscheinungsbild der Innenräume. Die Geschosse der loftartigen Wohnungen werden durch große Glasflächen miteinander verbunden. Die vorhanden Tore dienen als Zugang zum Freibereich. Eine auf dem Hallendach installierte Solaranlage und ein im Gebäude integriertes Blockheizkraftwerk, nebst Pellet Kessel versorgt alle Objekte innerhalb der Reithalle mit Wärme und Strom. Der Außenbereich der Reithalle gliedert sich in die Freibereiche der Wohnungen, Erschließungszonen und einen Biergarten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Historische Gebäude zu erhalten und sie behutsam zu sanieren, bildet den zentralen Baustein für eine neue Umbaukultur. Dieser Vorbildfunktion werden Umbau und Sanierung der denkmalgeschützten Reithalle in Achern auf vorbildliche Weise gerecht.

Der hohe Ziegelbau mit seinem bekrönenden Satteldach steht in dem heterogenen Umfeld einer Konversionsfläche, die durch großformatige Baukörper gekennzeichnet ist. Als Relikt der ehemaligen militärischen Nutzung des Areals durch die Franzosen, wurde sie zu einer Markthalle transformiert, in der Produkte der Region angeboten werden. Dabei ist es gelungen, historische Bauteile wie die Fenster und Tore zu erhalten. Eine neue Solaranlage auf dem Dach wurde in die historische Dachstruktur integriert.

Ergänzt wird die Marktplatz-Nutzung der Halle durch loftartig gestaltete Arbeits- und Wohnräume, die sich im rückwärtigen Bereich anschließen. Sie sind nach dem Haus-im-Haus Prinzip in den historischen Baukörper eingefügt worden. Dadurch gelingt es, den ursprünglichen Hallencharakter erlebbar zu belassen. Ein einziger gemeinschaftlicher Zugang für alle Nutzungen fördert die Kommunikation.

Die hochwertigen, regionale Materialen des Umbaus unterstreichen den architektonischen Anspruch des Projekts. Die angrenzende, ebenfalls denkmalgeschützte Tankstelle wird im Sommer für die Gastronomie mit einem Biergarten genutzt. Anspruch und Qualität des Projektes haben die Jury überzeugt.