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Offener Wettbewerb | 11/2012

A 23 Autobahn Südosttangente Wien

2. Preis

Preisgeld: 17.250 EUR

Peter Eder Photograph Architekt

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der vorgelegten Arbeit wird die Feststellung vorangeschickt, dass bei der A23 laufend Erneuerungen und Instandsetzungen erforderlich sind, in deren Rahmen jedoch Verbesserungen des Erscheinungsbildes mittels kleinerer gestalterischer Eingriffe realistisch sind. Dafür wird ein komplexes System einzelner Maßnahmen vorgeschlagen, durch welche mit geringen Mitteln eine Aufwertung im Sinne eines eigenständigen, unverwechselbaren Bewegungsraumes erreicht werden soll.
Als Maßnahmen, die diese Aufgabe erfüllen könnten, werden angeführt:
in erster Linie wäre eine durchgehende Leitfarbe denkbar, rot, als einprägsam; ihre Akzeptanz könnte durch ein „... öffentliches Auswahl- und Abstimmungsverfahren ...“ gefördert werden.
Da in energiesparende Fahrbahnbeleuchtungen ohnehin anstehen, werden neue Beleuchtungskörper im Mittelstreifen, in der Leitfarbe gestrichen, vorgeschlagen.
Zur Verbesserung der Orientierung für die Nutzer könnten, hinweisend auf die angrenzenden Bezirksteile „... gepixelte Bilder bekannter, mit den angrenzenden Stadtteilen verbundener Persönlichkeiten ...“ installiert werden.
Schließlich wird die Möglichkeit vorgetragen, „... ungenutzte Flächen, Böschungen etwa oder Rampen ...“ für Einrichtungen zur Energiegewinnung und auf autobahnnahen freien Flächen Angebote an die Bevölkerung, leichte Hallen aus Holz und Stahl, für Jugendzentren, Probelokale, Sporthallen und ähnliches, heranzuziehen.
Das Preisgericht ist über den Wert des sinnhaften Zugangs zur Aufgabenstellung einig, Kritik erhebt sich jedoch an den einzelnen dargestellten Maßnahmen, so der Entwurf der in der Darstellung sehr dominant wirkenden Doppel-V-Leuchten, in der gewählten Leitfarbe; sie wären beleuchtungstechnisch verbesserungswürdig. Der Hinweis der Autoren, deren endgültige Form in einem eigenen Wettbewerbsverfahren erarbeiten zu lassen, wird dem entgegengehalten.
Die Schwierigkeiten der Auswahl der Bilder der bekannten Persönlichkeiten, die Dimensionen dieser Bilder, rot und nahe am Fahrbahnrand, werden diskutiert, ebenso die optisch zu stark wirksamen hohen, eng und in beachtlicher Länge nahe dem Fahrbahnrand gereihten, im fließenden Verkehr sicher irritierend und ablenkend wirkenden „Windturbinen“.
Einhellig gewürdigt wird der Vorschlag, die Nutzung der Räume unterhalb der Fahrbahn der A23 im Bereich des Praters mit Einrichtungen der Freizeit und Erholung, belebt durch Teilflächen in der Leitfarbe, aufzuwerten.
Dass auf die Probleme des Lärmschutzes und die damit verbundenen Gestaltungsfragen „grosso modo“ nicht eingegangen wird, ist bedauernswert.
Insgesamt wird jedenfalls, auch unter Bedachtnahme auf die Einwände, eine anerkennenswerte Pragmatik gegenüber der Aufgabenstellung sowie hohe Kreativität und Gestaltungsfähigkeit zugesprochen.