Nichtoffener Wettbewerb | 06/2024
Neue Appartementhäuser Klinik Hohe Warte in Bayreuth
©WWA Architekten
Visualisierung
Anerkennung
Preisgeld: 10.000 EUR
Frank Roser Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Beurteilung durch das Preisgericht
Vier viergeschossige Kubische Baukörper, die jeweils mittig einen Versatz nach Süden und Norden aufweisen stehen im rechten Winkel zur Hangkante. Die äußere Erschließung erfolgt südlich einer palettenartig gestaffelten Parkierungsanlage aus Carports, die bezüglich ihrer Einfachheit als Quartierseingang kontrovers diskutiert wird. Die Quartierszuwegung bleibt dadurch autofrei, ein Fußweg schlängelt sich um die Gebäude und unter den Kopfenden der Baukörper hindurch. An den zurückversetzten untersten Ebenen (Aufständerungen) erreicht man den Zugang zu den Einheiten. Hier sind auch gemeinschaftliche Frei- und Nutzflächen angeordnet. Die Freiräume zwischen den Baukörpern sind eng und bieten wenig Aufenthaltspotential, ermöglichen allerdings Blickbeziehungen vom Klinikum aus. Die zentrale Erschließungszone ermöglicht außerhalb der individuellen Hauseingänge keine gemeinschaftlichen Aufenthaltszonen. Der angebotene Spielplatz liegt im steilen Restgrundstück und ist nicht mit dem Kinderwagen erreichbar. Die einzelnen Wohnungen und Appartements sind durch einen offenen Mittelflur erschlossen, der jedoch etwas schmal erscheint. Hier könnten sich starke Luftbewegungen ergeben sowie ein Mehraufwand durch zusätzliche Außenwandflächen. Über Stege sind die Baukörper in der dritten Ebene auch an die Straße Hohe Warte angeschlossen, wodurch kurze Wege zum Klinikum ermöglicht werden. Hier sind Flächen für Fahrräder und Müll angeordnet. Das Raumprogramm ist sehr gut erfüllt, die funktionalen Anforderungen sind gegeben. Die einzelnen Wohnungstypen sind in den Baukörpern durchmischt, eine Gleichwertigkeit wird dadurch erreicht. Durchgehende Loggien nach Westen bzw. Osten bieten Belichtung und Freiraumqualitäten, auch mit Nachbarschaftsbezug. Die sehr rationalen Strukturen lassen eine rationelle und wirtschaftliche Bauweise, auch in modularer Ausführung erwarten, die durch die gewählten Konstruktionen, z. B. Die vorgeschlagene Holzhybridbauweise, unterstützt wird. Die schlichten, aber angemessenen Holzfassaden fügen sich in ihrer wohltuenden Zurückhaltung gut in den Landschaftsraum ein. Die Maßgaben des baulichen Brandschutzes sind erfüllt. Das Zusammenfassen von jeweils 2 Baukörpern in eine außenliegende Erschließungsstruktur und die damit verbundene Vergrößerung der Hüllfläche, bietet ein hohes Potential alle Bereiche natürlich zu belüften, so dass eine Umsetzung im Sinne des einfachen Bauens grundsätzlich möglich ist. Ebenso ist das grundsätzliche Verlegen der Treppenhäuser nach außen ein gutes Mittel, beheiztes Volumen zu minimieren und die nächtliche Durchlüftung zu erhöhen. Die gewählte Holzkonstruktion ist plausibel umgesetzt, die umlaufenden Balkone werden hinsichtlich der Wirkung als Sonnen- sowie konstruktivem Holzschutz positiv bewertet.
©WWA Architekten
Visualisierung
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Modell