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Award / Auszeichnung | 05/2024

Otto-Borst-Preis 2024 für Stadterneuerung

Kulturweberei Finsterwalde

DE-03238 Finsterwalde, Oscar-Kjellberg-Straße 9

Anerkennung | Kategorie: Stadtbaustein

HABERMANN Architektur- und Ingenieurgesellschaft mbH

Brandschutzplanung, Architektur, Tragwerksplanung

Stadt Finsterwalde

Bauherren

Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

AHS Ingenieurgesellschaft mbH

TGA-Fachplanung

Graner + Partner Ingenieure GmbH

Akustikplanung

GWJ Ingenieurgesellschaft für Bauphysik

Bauphysik

Theater Engineering Ingenieurgesellschaft mbH

sonstige Fachplanung

IB SCHNEIDER-ZOLCHOW

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 04/2023

Beurteilung durch das Preisgericht

Umbau, Sanierung und Erweiterung einer alten Tuchfabrik zu einem Kulturzentrum. Die ehemalige, heute denkmalgeschützte Schaefersche Tuchfabrik befindet sich südlich der Altstadt, unweit dem historischen Marktplatz mit Rathaus und Kirche. Der Gebäudekomplex steht als Beispiel für die 600-jährige Finsterwalder Industriegeschichte und bildet jetzt neu das kulturelle Herz der Stadt.

Auf Basis des Ergebnisses eines Architekturwettbewerbs konnte 2020 nach einem komplexen und langwierigen demokratischen Entscheidungsprozess mit dem Bau begonnen werden. Das Quartier, bestehend aus ehemaligem Heizhaus, Weberei, Schornstein, Kontor, Turnhalle und Einfriedung, wurde unter Wahrung der historischen Elemente mit neuen Nutzungen belegt, entsprechende bauliche Anpassungen wurden vorgenommen. Der in der Region heimische Ziegel ist als prägendes Baumaterial in unterschiedliche Qualitäten und Formen, die für verschiedene Zeitschichten stehen, erhalten geblieben bzw. neu eingesetzt.

Der Zugang zum Hof erfolgt über das Carl-Schäfer-Haus, welches auch einen restaurierten Webstuhl ausstellt und die Verwaltung beherbergt. Über den gepflasterten Innenhof mit skulpturaler Bronzespindel führt der Weg zum Windfang und der Garderobe, welche die historische Platzkante erlebbar macht. Darüber erreicht man das Foyer, das als Verteiler fungiert und eine Bar beherbergt. Angeschlossen ist der hölzerne und leinenüberspannte Musikraum, dessen Stofflichkeit und durchgebildete Faltung an die ehemalige Textilproduktion erinnert.

Die Bedeutung des Projekts geht über seine bloße architektonische Erscheinung hinaus und steht neben seiner Funktion eines weiteren Finsterwalder Stadtbausteines auch exemplarisch für die regionale Bautradition und Wirtschaftsgeschichte. Das Projekt zeigt, wie eine historische Spur der Stadtentwicklung, hier eine alte Textilfabrik, mit hoher Sensibilität für den Bestand als wichtiger Stadtbaustein im Gewebe der Stadt mit neuen Nutzungen belebt werden und damit die Geschichte der Stadt weiterschreiben kann.